Am gestrigen Sonntag wurden die Abgeordneten des 19. niedersächsischen Landtags gewählt. Gegenüber dem Ergebnis von 1990 haben sowohl SPD als auch die CDU gestern deutlich Stimmen eingebüßt, wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Landeswahlleitung zeigt. Die CDU erzielte ihr schlechtestes Wahlergebnis seit 1955. Den Grünen ist es 2013 und jetzt auch 2022 gelungen, zweistellige Ergebnisse zu erzielen. Die Stimmenanteile der FDP waren in Niedersachsen immer einstellig und die Partei ist vor dem gestrigen Ergebnis bereits 1994 und 1998 an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert.
Seit der Landtagswahl 1998 beträgt die Wahlperiode in Niedersachsen fünf Jahre. Dieser Rhythmus ändert sich nur, wenn es zu vorzeitigen Neuwahlen kommt. Das war zuletzt 2017 der Fall. Die Wählerinnen und Wähler verfügen bei der Landtagswahl über zwei Stimmen: eine Erst- und eine Zweitstimme. Mit der Erststimme entscheiden sich die Wählerinnen und Wähler für die Wahl einer beziehungsweise eines Wahlkreisabgeordneten. Der Kandidat oder die Kandidatin mit den meisten Stimmen gewinnt und bekommt einen Sitz im Landtag. Es genügt also die relative Stimmenmehrheit. Mit der Zweitstimme entscheidet sich die Wählerin oder der Wähler für die Wahl der Landesliste einer Partei. Auf dieser Liste stehen in einer festen Reihenfolge Kandidatinnen und Kandidaten, die für die Partei in den Landtag einziehen sollen.