Podcasts sind in Deutschland spätestens seit des Erfolgs von Fest & Flauschig, dem Spotify-exklusiven Talk-Format von Musiker Olli Schulz und Moderator Jan Böhmermann, in aller Munde. Trotzdem hört ein Großteil der Deutschen keine Podcasts, wie unsere Grafik zeigt.
Laut unserer Statista Global Consumer Survey beschäftigen sich zwischen 75 und 82 Prozent der vor 1965 geborenen Befragten nicht mit dem On-Demand-Medium. Selbst ein Großteil der digitalaffineren Gen Z mit Geburtsjahren zwischen 1995 und 2012 ist nicht sonderlich an Podcasts interessiert. Zwar hören ein Viertel der Umfrageteilnehmer:innen aus dieser Generation bis zu fünf Stunden Podcast pro Woche, 62 Prozent nutzen die entsprechenden Angebote von Plattformen wie Spotify, Apple Podcasts oder eigenen Podcast-Apps allerdings gar nicht.
Auch aus finanzieller Sicht sind Podcasts bislang noch kein maßgeblicher Umsatztreiber. Einer Erhebung des Bundesverbands für Digitalwirtschaft zufolge wurden 2021 netto etwa 30 Millionen Euro mit Podcast-Werbung eingenommen. Die gesamten Nettowerbeeinnahmen lagen im gleichen Jahr bei etwa 26 Milliarden Euro.
Podcasting hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Trend entwickelt. Fortschritte im Bereich der Home-Recording-Technik und der pandemiebedingte Zwang zur Selbstisolation haben besonders 2020 zu einem sprunghaften Anstieg an neuen Podcast-Formaten geführt. Laut der Analyseplattform Listen Notes, die Daten auf Basis von öffentlich zugänglichen RSS-Feeds erhebt, entstanden in diesem Jahr knapp eine Million neue Podcasts. Auch 2021 waren es mit über 720.000 Formaten noch mehr als doppelt so viele wie 2019. Rund 75.000 Angebote stammen aus Deutschland, ungeschlagen an der Spitze steht die USA mit rund 1,9 Millionen veröffentlichten Podcasts.