In Deutschland gibt es nach wie vor einen deutlichen Abstand zwischen dem durchschnittlichen Renteneintrittsalter und gesetzlicher Regelaltersgrenze. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Deutschen Rentenversicherung (Excel-Download). Ab dem Jahr 2012 wurde die Regelaltersgrenze kontinuierlich angehoben und das tatsächliche Renteneintrittsalter hält damit nicht Schritt. So bezogen Männer und Frauen im Jahr 2024 mit durchschnittlich 64,7 Jahren erstmals eine Altersrente. Gleichzeitig erhöhte sich die gesetzliche Regelaltersgrenze auf 66,2 Jahre. Um Druck aus dem Rentensystem zu nehmen und dieses auf den bevorstehenden Renteneintritt der Babyboomer-Generation vorzubereiten, wäre ein stärkerer Anstieg des tatsächlichen Renteneintrittsalters förderlich.
Wie die Grafik außerdem weiter zeigt, war das durchschnittliche Renteneintrittsalter auch historisch meist deutlich niedriger als die Regelaltersgrenze. Dies lag unter anderem an der Rentenform des Jahres 1972, im Zuge derer die Vorruhestands- und Frühverrentungsmöglichkeiten deutlich ausgeweitet wurden. In der Folge sank das durchschnittliche Zugangsalter in der Folge stark. Einen Tiefpunkt erreicht es 1982 mit 62,3 Jahren für Männer und 61,5 Jahren für Frauen. Danach stieg das Zugangsalter aufgrund von politischen Maßnahmen deutlich an, wozu hauptsächlich die Einführung von finanziellen Abschlägen bei Frühverrentungen ab 1997 beigetragen haben.
Damit sich das tatsächliche Eintrittsalter in die Altersrente schneller an die gesetzliche Regelaltersgrenze angleicht und die Menschen nicht früher als vorgesehen in Rente gehen, müssten laut Experten mehrere politische, wirtschaftliche und soziale Faktoren zusammenspielen. Hierzu zählen unter anderem finanzielle Anreize wie Zuschläge für späteren Rentenbeginn und Abschläge für Frühverrentung. Gleichzeitig müsste es mehr Teilzeit-, Homeoffice- oder flexible Arbeitsmodelle für Ältere geben, um die Rahmenbedingungen für Arbeit in fortgeschrittenem Alter zu verbessern.





















