Der weltweite Flugverkehr liegt nur noch rund drei Prozent unter Vorkrisenniveau. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Reisedatendienstes Official Airline Guides (OAG). Deutlich zu erkennen ist das an der dunkelblauen Linie in der Grafik – sie zeigt die eingeplanten Kapazitäten im laufenden Jahr an und liegt nur noch knapp unterhalb der lilafarbenen Linie des Jahres 2019. Für die kommenden Wochen des rechnen die Experten demzufolge mit einer ähnlich starken Annährung an das Vorkrisenniveau.
Mit Blick auf den insgesamt starken Anstieg der Passagierzahlen in Deutschland können Probleme mit der zeitgerechten Abfertigung von Flugpassagieren vor allem im kommenden Sommer nicht ausgeschlossen werden, so Jost Lammers, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) und Chef des Münchner Flughafens.
Trotzdem gehe die Branche deutlich besser vorbereitet als noch im letzten Jahr in den Sommer, weswegen er nicht von flächendeckenden Problemen ausgehe. An einzelnen Tagen und Standorten werde es sicherlich mal Probleme und damit auch Verzögerungen und Verspätungen geben, dies sei nicht zu verhindern, so der BDL-Präsident, aber „wenn alle an einem Strang ziehen, wird es in diesem Sommer für uns machbar sein“.
Bereits Mitte Juli 2022 hat die weltweite Kapazität wieder die Marke von über 100 Millionen Sitzplätzen erreicht. Während der für sie ruinösen Corona-Flaute hatten Flughäfen und Airlines aus Kostengründen jedoch schlagartig Personal abgebaut, was vielfach zu Verspätungen und mitunter auch zu Flugausfällen geführt hatte.
Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Grenzschließungen sowie Reisebeschränkungen kam der Passagierflugverkehr in vielen Ländern fast zum Erliegen. Die meisten Unternehmen der Luftfahrtindustrie mussten große Umsatzeinbußen verzeichnen. Auch die Auswirkungen auf die weltweiten Flughäfen sind enorm. Sie mussten Umsatzverluste in dreistelliger Milliardenhöhe verbuchen. Diverse Airlines und Flughäfen schickten ihre Mitarbeiter aufgrund der Coronavirus-Krise in Kurzarbeit, um ihre Personalkosten zu reduzieren. Der europäische Flugzeughersteller Airbus reduzierte seine weltweite Jet-Produktion um rund ein Drittel aufgrund der Effekte der Krise auf seine Kunden.