Die Arbeitslosenquote liegt aktuell in allen Bundesländern über dem Vorkrisenniveau. Am stärksten ist sie dabei in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen angestiegen. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit (Excel-Download). In diesen drei Bundesländern war die Quote bereits vor der Krise am höchsten. Medienberichten zufolge gibt es in Städten mehr Menschen, die es aufgrund bestimmter soziodemografischer Merkmale schwerer als andere hätten, einen Arbeitsplatz zu finden. Hierzu zählen laut Einschätzung des Arbeitsmarktexperten Wolfgang Dauth vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) etwa Menschen mit Migrationshintergrund oder Alleinerziehende. Dauth warnt in einem Interview mit dem Portal nordbayern.de davor, eine höhere Arbeitslosenquote automatisch mit einem wirtschaftlichen Niedergang gleichzusetzen. "Eine höhere Arbeitslosenquote in der Stadt kann auch ein Signal dafür sein, dass dort eine höhere wirtschaftliche Dynamik herrscht und die Menschen sich von einem Zuzug Perspektiven versprechen. Deswegen müssen wir uns neben der Arbeitslosenquote auch weitere Kennzahlen wie die Abwanderung oder die Zuwanderung aus anderen Regionen ansehen.“ Die höhere Dynamik führt also offenkundig auch in Krisenzeiten zu einem stärkeren Anstieg der Arbeitslosenquote in Städten als in den Flächenländern.
Durch die Frühjahrsbelebung entwickelt sich der Arbeitsmarkt laut Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit solide. Die anhaltenden Einschränkungen in vielen Bereichen würden die Erholung zwar bremsen, sie führten aber insgesamt zu keinen neuen Belastungen. Im Zuge der anhaltenden Frühjahrsbelebung liegt die Zahl der Arbeitslosen im April 2021 mit 2.771.000 um 56.000 niedriger als im Vormonat. Saisonbereinigt ist sie um 9.000 gestiegen.