Der Umsatz mit Fairtrade-Produkten in Deutschland ist 2024 auf einen Rekordwert von 2,9 Milliarden Euro gestiegen – ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit wächst der Fairtrade-Sektor bereits seit Jahren stabil. Doch im Vergleich zum Gesamtumsatz des deutschen Einzelhandels von rund 650 Milliarden Euro bleibt Fairtrade mit einem Anteil von unter 0,4 Prozent eine Nische.
Treiber des Wachstums sind vor allem Klassiker wie Kaffee, Kakao und Bananen, aber auch neue Produktkategorien wie Eiscreme und Mischgetränke, die zweistellige Zuwächse verzeichneten. Der Handel setzt zunehmend auf Fairtrade-zertifizierte Ware, während das Verbraucherbewusstsein für nachhaltigen Konsum steigt. Neun von zehn Deutschen kennen laut TransFair inzwischen das Fairtrade-Siegel.
Doch die Marktdurchdringung ist trotz der Umsatzrekorde ausbaufähig. Während Fairtrade-Kakao erstmals über die 20-Prozent-Marke kletterte, liegt der Anteil bei Kaffee bei 5,3 Prozent und bei Bananen bei 16 Prozent. Viele Warensegmente – etwa Zucker, Reis oder Wein – stagnieren oder verzeichnen sogar Rückgänge.
Fairtrade Deutschland will mit politischen Initiativen wie dem Lieferkettengesetz, stärkeren Partnerschaften mit dem Handel und neuen Aktionskampagnen wie "Fairbruary" weiteres Wachstum erzielen. Ziel ist es, den Fairtrade-Anteil am Einzelhandelsumsatz in den kommenden Jahren auf über ein Prozent zu heben. Angesichts der Dynamik in einzelnen Produktkategorien scheint dieses Ziel erreichbar – doch die Konkurrenz durch günstige konventionelle Produkte bleibt eine Hürde.





















