Die Viehzucht in Deutschland hat sich in den vergangenen gut 50 Jahren immer mehr zur Hochleistungsproduktion entwickelt. So ist die Legeleistung von Hennen um etwa 98 Prozent und die Milchleistung von Kühen um ganze 149 Prozent seit 1960 angestiegen. Wie die Grafik von Statista auf Basis von Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zeigt, legte eine Henne damals 148 Eier pro Jahr - 2022 waren es laut vorläufigen Zahlen 293. Eine Milchkuh gab 3.395 Liter Milch, während es 2022 8.499 Liter waren.
Die Tierzucht führte in den vergangenen Jahren zu einer extremen Spezialisierung auf höhere Produktmengen. Wurde beispielsweise eine Kuh früher als Arbeitskraft, zur Milchproduktion und schließlich als Fleischlieferant genutzt, dienen die heutigen spezialisierten Nutzungstiere nur einer Verwertung und das mit hohen Produktmengen in kürzester Zeit.
Neben der Eierproduktion werden Hennen auch zur Mast gehalten. Männliche Küken werden in der Fleischproduktion in der Regel aussortiert, da sie weniger Fleisch ansetzen und damit weniger wirtschaftlich sind. Jahrelang wurden die kleinen Küken deshalb systematisch getötet - etwa 40 Millionen pro Jahr. Oft wird hier vom “Kükenschreddern” gesprochen, im Normalfall werden sie jedoch mit Gas getötet. Seit Januar 2022 ist diese Vorgehensweise verboten. Viele Tierschützer halten das neue Gesetz jedoch nicht für hinreichend, da die Tötungen sich nur in das Embryo-Stadium verschoben haben.