Neben zahlreichen vorangegangen Änderungen und Negativschlagzeilen seit der Twitter-Übernahme durch Elon Musk gab dieser am 24. Juli 2023 bekannt, den Mikroblogging-Dienst in "X" umzubenennen und auch der unverkennbare Twitter-Vogel soll als Logo weichen. Musk's Vision ist "X - the everything app". Dabei sollen nach Vorbild des chinesischen
schon bald alle Funktionen sozialer Medien mit Online-Banking und -Shopping sowie weiteren digitalen Dienstleistungen auf der Plattform vereint werden.
Das im März 2006 gegründete Unternehmen Twitter Inc. ist ein Mikroblogging-Dienstleister, der für die Verbreitung von telegrammartigen Kurznachrichten in Echtzeit genutzt wird. Die Anwendung fungiert dabei sowohl als Kommunikationsplattform als auch als soziales Netzwerk für Privatpersonen, Prominente, Unternehmen sowie Organisationen
Neuer CEO für Twitter - nach Musk kommt Yaccarino
Im Oktober 2022 wurde der Kauf von Twitter durch
Tesla-Chef Elon Musk abgeschlossen. Seither war der Micro-Blogging-Dienst hauptsächlich durch Negativ-Schlagzeilen in den Medien präsent. So beschloss
Musk beispielsweise, Twitter-Nutzer für die
Verifizierung ihrer Konten monatlich zur Kasse zu bitten, was teils "verifizierte" Fake-Accounts zur Folge hatte, die sich als namhafte Konzerne ausgaben und Falschnachrichten verbreiteten. Auch die durch Musk beschlossenen
Massenentlassungen, in deren Folge etwa 50 Prozent der Angestellten von Twitter ein Kündigungsschreiben per E-Mail erhalten haben sollen, schlugen medial hohe Wellen. Kürzlich beschloss der Twitter-Chef zudem, den Zugang zu TweetDeck, eine zu Twitter gehörige App, die hauptsächlich Journalisten und Unternehmen nutzen, ausschließlich für zahlende Abonnenten zugänglich zu machen sowie die Zahl der Tweets, die gelesen und gepostet werden können, zu beschränken.
Musk kündigte jedoch schon bei der Übernahme im Oktober 2022 an, dass er seine Position als CEO bei Twitter nicht als langfristig betrachte. Am 11. Mai 2023 teilte er nun über Twitter mit, dass die Medienmanagerin und Werbeexpertin Linda Yaccarino die Führung des Unternehmens übernehmen und sich auf die geschäftlichen Aufgaben konzentrieren wird, während Musk sich künftig dem Produktdesign und neuen Technologien zuwendet.
Kann Yaccarino das Werbegeschäft von Twitter wieder ankurbeln?
Das Unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2021 einen
Umsatz in Höhe von rund 5,08 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr ist damit der Umsatz um rund 37 Prozent gestiegen. Einen Großteil seines Umsatzes erzielte Twitter im zweiten Quartal 2022 mit dem
Anzeigengeschäft durch Werbebotschaften im Nachrichtenstrom seiner Nutzer. Seit der Musk-Übernahme haben sich zentrale Großkunden wie VW oder General Motors als Werbekunden von Twitter jedoch abgewandt - die umstrittenen Aussagen des bisherigen CEO und die angestoßenen Veränderungen auf der Blogging-Plattform lassen Werbekunden ein negatives Umfeld für ihre Produkte befürchten. Musks Nachfolgerin Yaccarino könnte diesbezüglich einen Umschwung für Twitter erwirken. Als langjährige und äußerst gefragte Expertin in der Werbebranche ist Yaccarino bestens mit den
Fortune 500 vernetzt.
Die Zahl der Nutzer ist stetig gewachsen
Nicht nur der Umsatz des Mikroblogging-Dienstes ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Auch die Zahl der
monetarisierbaren täglichen Nutzer ist stetig gewachsen und lag im zweiten Quartal des Jahres 2022 bei rund 238 Millionen. Insgesamt belief sich die Reichweite Twitters in Deutschland auf ein
Werbepublikum von etwa 7,75 Millionen (Stand: Januar 2022) Personen und belegte damit im
weltweiten Ranking nach Ländern den 15. Platz. Einen deutlichen Gegensatz dazu bildeten Social-Media-Nationen wie die USA oder Japan. In den Vereinigten Staaten verzeichnete Twitter zum gleichen Erhebungszeitraum im Jahr 2022 die größte Reichweite mit einem Werbepublikum von 76,9 Millionen Personen und den zweitgrößten Wert in Japan mit rund 59 Millionen dort erreichten Personen.
Reichweite: Elon Musk und Barack Obama liegen vor Pop- und Fußballstars
Auf Twitter spielen Kontaktaufnahme und der Ausbau der eigenen Reichweite eine ebenso wichtige Rolle wie die Kommunikation selbst. So misst sich der “Erfolg” der Nutzer weniger an der Anzahl der Tweets, sondern an der Größe des erreichten Publikums. Dieses wiederum wird anhand der als Follower bezeichneten Abonnenten des jeweiligen Users gemessen und oftmals in monatlich aktualisierten Rankings festgehalten. Im Mai 2023 stellte Twitter-Chef Elon Musk selbst mit rund 140 Millionen Follower die Person mit der
größten Reichweite auf der Plattform dar. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama folgte zu diesem Zeitpunkt mit rund 133 Millionen Followern auf Platz zwei des Rankings. Insgesamt ist das Mikro-Blogging-Netzwerk bei Personen des Öffentlichen Lebens, aber auch Unternehmen oder Organisationen beliebt, um ein möglichst großes Publikum zu generieren und das eigene Marketing zu ergänzen.
Donald Trump twitterte täglich
Besondere Berühmtheit erlangte Twitter durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der den Kurznachrichtendienst bis zur Sperrung seines Kontos im Januar 2021 überaus aktiv benutzte. Vom Beginn seiner
Präsidentschaft im Januar 2017 bis November 2020 verfasste Trump dabei über 23.500 Tweets und twitterte im Jahr 2020
durchschnittlich knapp 36-mal pro Tag. In den ersten 18 Monaten seiner Amtszeit drehten sich mit rund 143 Kurznachrichten die meisten von Trumps Beiträgen um militärische Angelegenheiten. Eines der von Trump am häufigsten verwendeten Adjektive war “great”. Die positive Umschreibung, die zugleich einen wichtigen Teil seines Wahlspruchs “Make America Great Again!” ausmachte, fand sich etwa 850-mal in allen 3.500 analysierten
Tweets wieder, die Trump zwischen Januar 2017 und Juni 2018 verfasst hatte.
Bevor und während am 06.01.2021 Hunderte von Trump-Anhängern das US-Kapitol stürmten, um die finale Auszählung der Stimmzettel und eine friedliche Machtübergabe an nachfolgenden Präsidenten Joe Biden zu verhindern, rief Trump seine Fans über Twitter mehrfach zu Gewalt auf. Als Reaktion darauf
sperrte der Kurznachrichtendienst Trumps Account, um sich von dem Skandal zu distanzieren. Nun, knapp zwei Jahre später, ließ der neue Twitter-Chef Elon Musk nach einer Nutzerumfrage Donald Trumps Twitter-Account wiederherstellen.
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