Reichweite: Barack Obama liegt vor den Popstars Justin Bieber und Katy Perry
Auf Twitter spielen Kontaktaufnahme und der Ausbau der eigenen Reichweite eine ebenso wichtige Rolle wie die Kommunikation selbst. So misst sich der “Erfolg” der Nutzer weniger an der Anzahl der Tweets, sondern an der Größe des erreichten Publikums. Dieses wiederum wird anhand der als Follower bezeichneten Abonnenten des jeweiligen Users gemessen und oftmals in monatlich aktualisierten Rankings festgehalten. Im Februar 2021 stellte der ehemalige US-Präsident Barack Obama mit rund 129 Millionen Followern die Person mit der größten Reichweite auf der Plattform dar. Insgesamt ist das Mikro-Blogging-Netzwerk bei Personen des Öffentlichen Lebens, aber auch Unternehmen oder Organisationen beliebt, um ein möglichst großes Publikum zu generieren und das eigene Marketing zu ergänzen. Die Nutzung Twitters als Social-Media-Kanal ist auch in Deutschland im E-Commerce mittlerweile weit verbreitet. Demnach nutzten laut einer Erhebung des EHI Retail Institutes und Statista im Jahr 2019 beispielsweise rund 62,3 Prozent aller Online-Shops ein Twitter-Konto. Im Ranking der Einzelhändler sicherte sich dabei im Dezember 2020 der Account des SaturnTeams mit knapp 215.000 Abonnenten deutschlandweit den ersten Platz.Donald Trump twittert täglich
Besondere Berühmtheit erlangte Twitter durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der den Kurznachrichtendienst bis zur Sperrung seines Kontos im Januar 2021 überaus aktiv benutzte. Vom Beginn seiner Präsidentschaft im Januar 2017 bis zum November 2020 verfasste Trump dabei über 23.500 Tweets und twitterte im Jahr 2020 durchschnittlich knapp 36-mal pro Tag. In den ersten 18 Monaten seiner Amtszeit drehten sich mit rund 143 Kurznachrichten die meisten von Trumps Beiträgen um militärische Angelegenheiten oder nahmen Bezug darauf. Eines der zu diesem Zeitpunkt vom Präsidenten am häufigsten verwendeten Adjektive war “great”. Die positive Umschreibung, die zugleich einen wichtigen Teil seines Wahlspruchs “Make America Great Again!” ausmachte, fand sich etwa 850-mal in allen 3.500 analysierten Tweets wieder, die Trump zwischen Januar 2017 und Juni 2018 verfasst hatte.Bevor und während am 06.01.2021 Hunderte von Trump-Anhängern das US-Kapitol stürmten, um die finale Auszählung der Stimmzettel und eine friedliche Machtübergabe an nachfolgenden Präsidenten Joe Biden zu verhindern, rief Trump seine Fans auf bzw. über Twitter mehrfach zu Gewalt auf. Als Reaktion darauf sperrte der Kurznachrichtendienst Trumps Account bereits am darauffolgenden Tag, um sich von dem Skandal zu distanzieren.
Twitter wächst kontinuierlich, Gewinne bleiben bislang allerdings aus
Entgegen langläufiger Behauptungen erfreut sich nicht nur der Finanzsektor des Mikroblogging-Dienstleisters eines relativ stabilen Wachstums. So konnte die Zahl der monetarisierbaren täglichen Nutzer in den vergangenen Jahren stetig ansteigen bis sie sich im dritten Quartal des Jahres 2020 schließlich auf rund 192 Personen belief. Doch auch die Zahl der monatlich aktiven Nutzer fiel mit einem Wert von circa 330 Millionen Usern bis zum ersten Quartal 2019 positiv aus.Insgesamt belief sich die Reichweite Twitters in Deutschland auf ein Werbepublikum von etwa 5.8 Millionen (Stand: Januar 2021) Personen und belegte damit im weltweiten Ranking gerade einmal den 15. Platz. Einen deutlichen Gegensatz dazu bildeten Social Media Nationen wie Japan oder die USA. So verzeichnete Twitter zum gleichen Erhebungszeitraum im Jahr 2021 in den Vereinigten Staaten die größte Reichweite mit einem Werbepublikum von 69,3 Millionen Personen und den zweitgrößten Wert in Japan mit rund 50,9 Millionen dort erreichten Personen.
Das Unternehmen erwirtschaftete im Jahr 2020 einen Umsatz in Höhe von rund 3,46 Milliarden US-Dollar. Einen Großteil seines Umsatzes erzielte Twitter im dritten Quartal 2020 mit dem Anzeigengeschäft durch Werbebotschaften im Nachrichtenstrom seiner Nutzer. Ungeachtet dieses nahezu stetig anwachsenden Wertes und des erfolgreichen Börsengangs im Jahr 2013, schrieb das Unternehmen bis zum dritten Quartal 2017 durchgehend rote Zahlen. Erst im vierten Quartal des zuvor genannten Jahres konnte das Unternehmen dann erstmals ein positives Ergebnis verzeichnen. Im ersten Quartal 2020 musste das Unternehmen erneut ein negatives Ergebnis verzeichnen; der Verlust belief sich in diesem Zeitraum auf rund 8,4 Millionen US-Dollar.