Pharmaunternehmen F. Hoffmann-La Roche AG
Die Schweizer Weltspitze in der Pharmaindustrie?
Die weltweit mehr als hunderttausend Mitarbeiter des Unternehmens verteilen sich auf die beiden Divisionen Pharmaceuticals und Diagnostics. Die Pharmasparte macht dabei über 70 Prozent des Konzernumsatzes aus. Herausragende Bedeutung fällt dabei dem US-amerikanischen Markt zu, auf dem das Unternehmen mehr als 50 Prozent seines Pharmaumsatzes generiert.Zum Portfolio des Konzerns gehören u.a. Therapeutika gegen Anämie, Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems oder Virusinfektionen. Zusammen mit den US-amerikanischen Konkurrenten Bristol-Myers Squibb und Merck & Co sind die Schweizer Weltmarktführer im Bereich Onkologie - dem nicht nur umsatzstärksten, sondern auch wachstumsstärksten Therapiebereich des Weltpharmamarktes. Das Onkologiesegment von Roche erwirtschafte 2023 knapp 43 Prozent des Pharmaumsatzes, gefolgt von den Bereichen Neurowissenschaft (18,9 Prozent) und Immunologie (14 Prozent). Dabei erzielten die Krebsmedikamente Perjeta, Tecentriq und Avastin allein einen Jahresumsatz von zusammen über fünf Milliarden CHF.
Entwicklungen und Herausforderungen der Zukunft
Im Wettstreit um den prestigeprächtigen Spitzenplatz innerhalb von Big Pharma befindet sich die Roche AG in einer herausragenden Lage: mit jährlichen Forschungsaufwendungen von zuletzt 13,2 Milliarden CHF greifen die Eidgenossen entschlossen nach der Krone und könnten diese in den kommenden Jahren vielleicht auch sowohl gegen den heimischen Konkurrenten Novartis als auch die US-Konkurrenz aus Übersee verteidigen.Im Frühjahr 2024 wurde bekannt, dass Roche sein Lungenmedikament Esbriet aufgrund von mangelnder Performance verkaufen will. Das Produkt wird für eine spezielle Form der Lungenfibrose eingesetzt und hatte im letzten Jahr Absatzeinbrüche von bis zu 70 Prozent.
Genau vor 10 Jahren kaufte Roche die damalige US-Firma Intermune für einen Rekordpreis von 8,3 Milliarden US-Dollar. Die Rechte am Medikament Esbriet gingen somit an die Schweizer, die dem Produkt sehr großes Potential zuschrieben. Die Hoffnungen konnten sich über die Jahre nicht bestätigen. Insbesondere günstigere Nachahmerprodukte von Konkurrenten erklären die enormen Absatzeinbußen.