Lufthansa - Europas größte Airline auf Expansionskurs
Ausreichender Beitrag zur Klimakrise?
Die Airline will bis zum Jahr 2050 klimaneutral sein, bis zum Jahr 2030 sollen die CO2-Emissionen immerhin halbiert werden. Die Ziele sollen durch den Einsatz von Sustainable Aviation Fuels (SAF), einer Effizienzsteigerung bei der Flugzeugdisposition und einer Flottenmodernisierung erreicht werden. Schon jetzt zählt die Lufthansa zu den wichtigsten Käufern von Sustainable Aviation Fuels.Allerdings gibt es auf dem Weg noch einige Hürden zu nehmen: Die SAF sind aktuell (Stand 2023) noch etwa vier Mal so teuer wie herkömmliches Kerosin, und auch die Verfügbarkeit des alternativen Kraftstoffs ist noch stark begrenzt. Dabei sind andere klimafreundliche Alternativen wie Wasserstoff oder Strom noch weit entfernt von einer Serienreife. Zudem wird kritisiert, dass die Klimaziele in Hinblick auf das Klimaabkommen von Paris nicht ambitioniert genug sind.
Boeing-Flugzeuge und Lufttaxis: neue Wege bei Lufthansa
Erstmals seit 2016 hat Lufthansa, deren Flotte zu über 80 Prozent aus Airbus-Flugzeugen besteht, im Jahr 2023 wieder bei Boeing bestellt. In den kommenden Jahren sollen die vorhandenen rund 60 Boeing-Flugzeuge um weitere 40 des Typs 737-8 erweitert werden, dazu besteht eine Option auf 60 weitere Maschinen.Aber auch in ganz neuen Märkten ist Lufthansa aktiv: Mit einem deutschen Flugtaxi-Entwickler hat die Airline Ende 2023 eine strategische Partnerschaft geschlossen. Damit will man den Anschluss an den Zukunftsmarkt Lufttaxis nicht verpassen. Dessen Erfolg steht allerdings noch nicht fest:
Befürworter sehen in den elektrischen Senkrechtstartern für deutlich unter 10 Passagiere einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Straßen, Kritiker nicht mehr als ein Nischenprodukt für zahlungskräftige Kund:innen, die schnell vom Stadtzentrum oder Flughafen ins ländliche Umland reisen möchten. Tatsächlich hat noch kein Entwickler die Zulassung einer Aufsichtsbehörde für einen regelmäßigen Betrieb erhalten (Stand Februar 2024), trotzdem gehen optimistische Prognosen von einem kommerziellen Einsatz ab 2025 aus. Des weiteren ist der hohe Platzbedarf für Start- und Landeplätze in den dicht bebauten Innenstädten nach wie vor eine kritische offene Frage.