Statistiken und Umfragen zu Landtagswahlen und zur politischen Stimmung in Brandenburg
Gewinner und Verlierer der Wahl
Die SPD um ihren Spitzenkandidat und amtierenden Ministerpräsidenten Dietmar Woidke konnten die Wahl mit einem knappen Vorsprung vor der AfD gewinnen. Der sozialdemokratischen Partei gelang es sogar, weitere Stimmanteile im Vergleich zur vorherigen Wahl zu gewinne. Dabei konnte die SPD bei der höchsten Wahlbeteiligung aller brandenburgischen Landtagswahlen zahlreiche Stimmen aus dem Lager der Nichtwähler gewinnen. Auch die AfD und das BSW konnten ihr Ergebnis im Vergleich zur Wahl 2019 verbessern, alle anderen Parteien verloren gegenüber der vorherigen Wahl. Mit Bündnis 90/ Die Grünen, der Linken sowie dem BVB/ Freie Wähler scheiterten drei Parteien an der 5-Prozent-Hürde und scheiden somit aus dem brandenburgischen Landtag aus.AfD punktet bei Erstwählenden, SPD bei Frauen vorne - Das Wahlverhalten
Bereits bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen zeigte sich, dass die AfD bei den jungen Wähler:innen einen hohen Stimmenanteil erreichen konnte – so auch in Brandenburg. Unter der jüngsten Wählergruppe erreichte die rechtspopulistische Partei einen Stimmenanteil von rund 31 Prozent. Bei der Wählergruppe ab 70 Jahren und älter lag die Wahlgewinnerin SPD vorne.Unter der Berufsgruppe der Arbeiter:innen erreichte die AfD die höchsten Stimmanteile, während unter den Angestellten die SPD vorne lag. Parallel zu den Altersgruppen erzielte die SPD die höchsten Stimmanteile unter den Gruppe der Rentner:innen. Im Geschlechtervergleich zeigte sich die höhere Affinität männlicher Wähler zur AfD, hier erzielte die rechtspopulistische Partei einen Stimmenanteil von rund 35 Prozent. Unter den Wählerinnen erreichte hingegen die SPD mit rund 33 Prozent die höchsten Stimmanteile.
Der Themenkomplex um soziale Sicherheit wurde im Rahmen der Nachwahlbefragung von rund 20 Prozent der befragten Wähler:innen als entscheidendes Thema angegeben, dass für ihre persönliche Wahl die größte Rolle spielte. Es folgten die Themenbereiche der wirtschaftlichen Entwicklung sowie Zuwanderung. Während die befragten Wähler:innen der Grünen ihre Partei in erster Linie ihre aus Überzeugung wählten, ist der Anteil der Protestwähler:innen unter der befragten Wählerschaft des BSW sowie dem Regionalbündnis BVB/ Freie Wähler am höchsten. Nach dem Wahlergebnis beansprucht die SPD 32 der insgesamt 88 Sitze im Potsdamer Stadtschloss, die AfD kommt auf 30 Sitze. Das BSW wird mit 14 Abgeordneten im Landtag vertreten sein, die CDU erreichte zwölf Mandate. Nach den Koalitionsverhandlungen schlossen sich SPD und das BSW zu einer Landesregierung zusammen, am 11. Dezember wurde der bisherige Ministerpräsident Dietmar Woidke im Amt bestätigt. Damit zählt Woidke bundesweit zu den dienstältesten Ministerpräsidenten. Woidke benötigt bei seiner Wahl im Plenum des brandenburgischen Landtags jedoch zwei Wahlgänge, im ersten Wahlgang verfehlte er die absolute Mehrheit obwohl die Stimmen aus den Regierungsfraktionen ausreichten.
Im Statista-Report zu den Landtagswahlen in Brandenburg finden Sie neben den Ergebnissen der Wahl auch detaillierte Angaben zu den Wählerwanderungen zwischen den einzelnen Parteien bei der Wahl im Jahr 2024 sowie die Ergebnisse aller bisherigen Landtagswahlen in Brandenburg. Zudem enthält der Report Umfragen zur politischen Stimmung in Brandenburg.