Statistiken und Umfragen zu Landtagswahlen und zur politischen Stimmung in Sachsen
Wahlverhalten und Wählerwanderung
Die AfD verpasste zwar den anvisierten Wahlsieg in Sachsen, die Partei zählt dennoch zu den Gewinnern der Landtagswahl. Gegenüber der Wahl 2019 konnte die rechtspopulistische Partei 3,1 Prozentpunkte hinzugewinnen. Die meisten Wählerstimmen wanderten dabei aus dem politischen Lager der CDU zur AfD. Das BSW trat bei der Landtagswahl 2024 zum ersten Mal in Sachsen an, die meisten Wählerstimmen gewann das Bündnis Sahra Wagenknecht von der Partei Die Linke, aber auch aus dem Lager der Nichtwähler und der CDU wanderten jeweils über 40.000 Wähler:innen zum BSW. Selbst die AfD musste rund 23.000 Wählerstimmen an das BSW abgeben.Bei der männlichen Wählerschaft kam die AfD nach der Nachwahlbefragung auf 35 Prozent der Stimmen und erzielte damit die relative Mehrheit. Unter den befragten Frauen landete die CDU mit 34 Prozent an der Spitze. Auch bei der Betrachtung der Altersgruppen gibt es Unterschiede zwischen CDU und AfD: Während die AfD bei der jungen Wählerschaft vorne liegt, steigt der Stimmanteil der CDU mit ansteigendem Alter sichtbar an. Unter der befragten Wählerschaft im Alter ab 70 Jahren und älter erzielte die CDU 45 Prozent der Stimmanteile.
CDU und SPD regieren in einer Minderheitsregierung
Nach dem sächsische Wahlleitung die Sitzverteilung nochmal korrigieren musste, verfügt die CDU als Wahlsiegerin über 41 Sitze. Die AfD kommt auf 40 Sitze und verliert nach der Korrektur die nötige Anzahl von einem Drittel der Sitze im Parlament, um die Sperrminorität auszuüben. Somit können die anderen Fraktionen bei einem möglichen Zusammenschluss die nötige Zweidrittelmehrheit erreichen, um beispielweise Verfassungsreformen verabschieden zu können. Die Freien Wähler erreichte ein Direktmandat und sind damit in der Legislatur mit einem Sitz im Landtag vertreten. Die Grundmandatsklausel ermöglicht auch den Linken den Einzug in das sächsische Parlament: Durch zwei gewonnene Direktmandate in Leipzig ist die Partei mit insgesamt sechs Abgeordneten vertreten. Nach den Koalitionsverhandlungen konnte die CDU kein Parteienbündnis bilden, um in Zukunft mit einer Mehrheit im Parlament politische Beschlüsse zu verabschieden. Die geplante Koalition aus CDU und SPD fehlen zehn Stimmen, daher ist die Minderheitsregierung auf Stimmen aus der Opposition angewiesen. Bereits zur Wahl des Ministerpräsidenten zeigte sich die Problematik: Im ersten Wahlgang verpasster Michael Kretschmer die notwendige absolute Mehrheit, im zweiten Wahlgang stimmten jedoch 69 Abgeordnete für Kretschmer. Somit tritt der CDU-Politiker seine dritte Amtszeit als sächsischer Ministerpräsident an.Im Statista-Report zu den Landtagswahlen in Sachsen finden Sie neben den Ergebnissen der Wahl auch detaillierte Angaben zu den Wählerwanderungen zwischen den einzelnen Parteien bei der Wahl im Jahr 2024 sowie die Ergebnisse aller bisherigen Landtagswahlen in Sachsen. Zudem enthält der Report Umfragen zur politischen Stimmung in Sachsen.