KEP-Branche - Zurückhaltendes Wachstum nach dem Boom
Zum ersten Mal nach über zehn Jahren: Gebremstes Wachstum
Die Anzahl ausgelieferter Sendungen in Deutschland wuchs in den Jahren 2010 bis 2021 kontinuierlich bis auf den Spitzenwert von rund 4,5 Milliarden Paketen. Im Jahr 2023 ging die Menge zwar auf 4,2 Milliarden Pakete zurück, aber für die Jahre bis 2027 wird wieder ein durchschnittliches Wachstum von drei Prozent prognostiziert, der Rekordwert des Jahres 2021 soll im Jahr 2027 wieder übertroffen werden.Deutschland gehört im Vergleich zu Italien oder Frankreich zu den Ländern, in denen pro Haushalt und Jahr viele Pakete verschickt werden. Die meisten Pakete stellt die DHL Group zu, die einen Marktanteil von rund 49 Prozent gemessen am Paketvolumen hat (Stand 2022). DHL wurde im Jahr 1995 bei der Privatisierung der Deutschen Bundespost gegründet und gehört auch im Jahr 2024 gemessen am Markenwert zu den weltweit wertvollsten Logistikunternehmen.
Höhere Preise für Sendungen
Die meisten Sendungen in Deutschland werden auch im Jahr 2023 mit einem normalen Paketdienst verschickt und nicht als teurere Express- oder Kuriersendung. Trotz des Paketbooms sank einige Jahre lang tendenziell der durchschnittliche Erlös je Sendung in der KEP-Branche Deutschlands. In den Jahren 2021 bis 2023 nahmen die durchschnittlichen Erlöse wieder zu, was unter anderem daran lag, dass die Anbieter aufgrund der hohen Nachfrage ihre Preise erhöhen konnten.Wichtiger Arbeitgeber
In der KEP-Branche in Deutschland waren im Jahr 2023 über 570.000 Menschen beschäftigt. Davon waren rund die Hälfte ungelernte Beschäftigte (Stand 2021). Die Anzahl der Mitarbeiter:innen wurde im Jahr 2023 um 1.000 Beschäftigte (0,2 Prozent) erhöht. Das gesamte Einkommen der Beschäftigten stieg im Jahr 2023 trotzdem um 5,9 Prozent auf den Rekordwert von 23,4 Milliarden Euro.Grüne letzte Meile ist wichtiger Trend in der KEP-Branche
In Deutschland waren im Jahr 2023 rund 24 Prozent aller Teilnehmer:innen einer Studie bereit, für umweltfreundliche Produkte mehr zu zahlen. Auch um Klimaziele zu erreichen, setzen die großen Unternehmen der KEP-Branche vor allem auf die Dekarbonisierung Ihrer Flotten. DHL hat bereits rund 29 Prozent der gesamten Fahrzeugflotte umgestellt. Allerdings ist die Anzahl der Fahrräder insgesamt rückläufig. Im Jahr 2023 waren beim Konkurrenten UPS nur rund 14 Prozent aller Fahrzeuge auf alternative Kraftstoffe oder E-Antriebe umgestellt.Auch eine Optimierung der Route kann CO2 einsparen: Mithilfe von künstlicher Intelligenz zur Vorhersage des Kundenverhaltens sowie Daten zum Straßennetz und zum Verkehrsaufkommen können Planungstools live die beste Route für KEP-Dienstleister bestimmen.