Antisemitische Delikte in Deutschland bis 2024
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland laut vorläufigen Angaben rund 5.180 antisemitische Delikte polizeilich erfasst. Damit stieg ihre Zahl leicht gegenüber dem Vorjahr und auf einen neuen Höchststand, wobei noch mit Nachmeldungen zu rechnen ist.
Was ist Antisemitismus?
Antisemitismus beschreibt die Diskriminierung von Jüdinnen und Juden und ist ein weltweit verbreitetes Problem. Die International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) nutzt folgende Definition: "Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich als Hass gegenüber Jüdinnen und Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nicht-jüdische Einzelpersonen und / oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen." Antisemitische Einstellungen und Vorurteile sind auch hierzulande, rund 70 Jahre nach der Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden während des Holocaust, in Teilen der Bevölkerung präsent und stellen damit eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar.
Antisemitismus nimmt zu
Seit dem Wiederaufflammen des Nahost-Konflikts durch den Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem anschließenden Einmarsch der israelischen Armee in den Gaza-Streifen stieg die Anzahl der antisemitischen Delikte. Dabei entfielen über 3.000 Delikte auf den Bereich Rechte Kriminalität, etwa 1.190 weitere auf Ausländische Ideologie. Auch die Zahl der gemeldeten antisemitischen Vorfälle, die nicht zwangsläufig zur Strafverfolgung führen, nahm 2023 stark gegenüber dem Vorjahr zu.