Anzahl der postmortalen Organspender in Deutschland bis 2023
Die Deutsche Stiftung für Organtransplantation (DSO) zählte 2023 deutschlandweit 965 postmortale Organspender und damit rund 11 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der postmortal gespendeten Organe belief sich 2023 auf 2.877. Der Hauptgrund für eine nicht realisierte Organspende ist die fehlende Zustimmung der Angehör igen nach der Todesfeststellung.
Allokation von Organen
Die Vermittlung der Spenderorgane in Deutschland, Belgien, Kroatien, den Niederlanden, Luxemburg, Österreich, Ungarn und Slowenien erfolgt über Eurotransplant. Bei der gemeinnützigen Stiftung mit Sitz in Leiden, Niederlande sind alle Patienten der Mitgliedsländer registriert, die auf ein Spenderorgan warten – derzeit rund 13.300 Menschen. Durch den Länderzusammenschluss haben Patienten eine größere Wahrscheinlichkeit, ein immunologisch passendes Organ zu bekommen. Die Allokation der Organe erfolgt nach medizinischen Erfolgsaussichten und Dringlichkeit. In Deutschland hat die Bundesärztekammer auf Grundlage des Transplantationsgesetztes Richtlinien für die Organvermittlung erlassen.
Deutschland im internationalen Vergleich Schlusslicht
Im Ländervergleich der Organspenderquote belegt Deutschland einen der hintersten Plätze. Mit durchschnittlichen 10,3 Spendern je eine Million Einwohner (2022) ist die Bundesrepublik deutlich spendenunwilliger als seine europäischen Nachbarn. Allen voran die Spanier spenden mit 46 Spendern je eine Million Einwohner mehr als viermal so häufig wie die Deutschen. Um die Organspende zu erleichtern hat der Deutsche Bundestag im Februar 2019 der Änderung des Transplantationsgesetzes zugestimmt. Der im Januar 2020 von Gesundheitsminister Jens Spahn und anderen eingebrachte Entwurf zur Neuregelung der Organspende wurde vom Bundestag jedoch abgelehnt. Nach der "doppelten Widerspruchslösung" wäre jeder Bürger solange Organspender, bis er aktiv widerspricht.