Jährlicher Krankenstand der GKV-Mitglieder in Deutschland bis 2024
Im ersten Halbjahr 2024 belief sich der durchschnittliche Krankenstand in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) auf rund 5,8 Prozent. Nachdem er während der letzten rund 20 Jahre konstant unter 4,5 Prozent gelegen hatte, ist er seit der Corona-Pandemie sehr stark gestiegen. Eine Entspannung ist offensichtlich nicht in Sicht, wie die jüngsten Zahlen belegen.
Was ist der Krankenstand und wie wird er berechnet?
Die Kenngröße Krankenstand drückt aus, in welchem Maße eine Volkswirtschaft, eine Wirtschaftsgruppe oder ein Betrieb von Krankheit betroffen ist. Er gibt an, wie viel Prozent der Erwerbstätigen in einem bestimmten Zeitraum durchschnittlich arbeitsunfähig erkrankt waren. Der Krankenstand ist eine Stichtagserhebung, die zum jeden ersten eines Monats erfolgt. Die Krankenkasse ermittelt im Rahmen ihrer Mitgliederstatistik die als arbeitsunfähig gemeldeten kranken Pflichtmitglieder in Prozent der GKV-Pflichtmitglieder insgesamt - ohne Rentner, Studierende, Jugendliche und Menschen mit Behinderung, Wehr-, Zivil- und Dienstleistende bei der Bundespolizei, landwirtschaftliche Unternehmer, Alg II- bzw. Bürgergeld- sowie Vorruhestandsgeldempfänger. Aus den 12 Stichtagswerten eines Jahres wird ein Jahresdurchschnittswert errechnet.
Wie erhebt die GKV den Krankenstand?
Informationsquelle für eine bestehende Arbeitsunfähigkeit der versicherten Mitglieder / Arbeitnehmenden bildet die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung des behandelnden Arztes. Der Arzt ist verpflichtet, den Krankenkassen unverzüglich eine Bescheinigung über die Arbeitsunfähigkeit mit Angaben zum Grund der Arbeitsunfähigkeit und der voraussichtlichen Dauer zuzuleiten. Das Vorliegen einer Krankheit allein ist für die statistische Erhebung nicht hinreichend, entscheidend ist die Feststellung des Arztes, dass der Arbeitnehmende infolge des konkret vorliegenden Krankheitsbildes an der Erbringung der Arbeitsleistung verhindert ist.