Straftatverdächtige Kinder und Jugendliche bei Gewalttaten in Deutschland 2023
Im Jahr 2023 waren in Deutschland rund 23.200 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren der gefährlichen und schweren Körperverletzung tatverdächtig. Insgesamt nahm die Jugendkriminalität 2023 zu.
Was ist Gewaltkriminalität?
Zur Gewaltkriminalität werden in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) folgende Straftaten(-gruppen) gezählt:
- Mord gemäß § 211 StGB
- Totschlag gemäß §§ 212, 213, 216 StGB
- Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexueller Übergriff im besonders schweren Fall einschl. mit Todesfolge gemäß §§ 177, 178 StGB
- Raub, räuberische Erpressung und räuberischer Angriff auf Kraftfahrer gemäß §§ 249-252, 255, 316a StGB
- Körperverletzung mit Todesfolge gemäß §§ 227, 231 StGB
- Gefährliche und schwere Körperverletzung, Verstümmelung weiblicher Genitalien gemäß §§ 224, 226, 226a, 231 StGB
- Erpresserischer Menschenraub gemäß § 239a StGB
- Geiselnahme gemäß § 239b StGB
- Angriff auf den Luft- und Seeverkehr gemäß § 316c StGB
Was passiert mit minderjährigen und jugendlichen Straftätern?
In Deutschland sind Kinder nach dem Strafgesetzbuch (StGB) bis zum 14. Lebensjahr schuldunfähig und können somit nicht zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie Straftaten begehen. Dennoch können (jugend-)amtliche Maßnahmen zum Ziel der Prävention verhängt werden. Unter das Jugendstrafrecht fallen Personen im Alter von mindestens 14 Jahre bis unter 18 Jahren, aber auch Heranwachsende (im Alter von 18 bis 20 Jahren) können nach juristischer Prüfung nach dem Jugendstrafrecht verurteilt werden. 2023 gab es rund 104.000 straftatverdächtige Kinder sowie etwa 207.000 Jugendliche. Im selben Jahr waren die meisten Jugendlichen wegen Diebstahlsdelikten straftatverdächtig, gefolgt von Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit.