(Wohn-)Armutsgefährdungsquote in Deutschland nach Bundesländern 2023
In Bremen galten im Jahr 2023 bereinigt um die Wohnkosten 29,3 Prozent der Bevölkerung als armutsgefährdet. Damit war Bremen nach dieser Berechnungsweise das Bundesland mit der höchsten Armutsgefährdungsquote; nach konventioneller Methode (d.h. ohne Wohnkostenbereinigung) war es hingegen Sachsen-Anhalt mit 22,9 Prozent. Generell lag die sog. "Wohnarmutsgefährdungsquote" über der herkömmlichen; bezogen auf ganz Deutschland etwa bei 21,2 statt 14,4 Prozent.
Die Armutsgefährdungsquote ist laut Quelle ein Indikator zur Messung relativer Einkommensarmut und ist definiert als Anteil der Personen mit einem Äquivalenzeinkommen von weniger als 60 Prozent des Bundesmedians der Äquivalenzeinkommen der Bevölkerung in Privathaushalten (Armutsgrenze bzw. Armutsgefährdungsschwelle). Das Äquivalenzeinkommen ist ein auf der Basis des Haushaltsnettoeinkommens berechnetes bedarfsgewichtetes Pro-Kopf-Einkommen je Haushaltsmitglied. Es wird herangezogen, um die Einkommen unterschiedlich großer Haushalte vergleichbar zu machen und ergibt sich aus der Summe der Einkommen aller Haushaltsmitglieder, welche anschließend durch einen Wert dividiert wird, der üblicherweise anhand der "neuen OECD-Äquivalenzskala" bestimmt wird.
Die Wohnarmut ermittelt laut Quelle die Armut anhand des Einkommens, das tatsächlich monatlich verfügbar ist. Hierzu werden vor der Berechnung der Armutsquote alle Wohnkosten von den Einkommen abgezogen, ein wohnkostenbereinigtes Medianeinkommen auf Basis der verschiedenen Haushaltsnettoäquivalenzeinkommen gebildet sowie die entsprechende Armutsschwelle nach der 60-Prozent-Schwelle ermittelt.