Von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohte Personen in der Schweiz bis 2022
Der von Armut bedrohte Bevölkerungsanteil in der Schweiz ist im Jahr 2022 auf insgesamt rund 18,8 Prozent gestiegen. Während rund 18,1 Prozent der Männer von Armut bedroht sind, sind es bei den Frauen rund 19,4 Prozent. Die Statistik zeigt den Anteil der Personen an der Gesamtbevölkerung der Schweiz, der im Zeitraum von 2014 bis 2022 von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht gewesen ist.
Was bedeutet von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht zu sein?
Von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht zu sein bedeutet, dass eine Person sich in mindestens einer der folgenden drei Situationen befand. Die Person war nach Zahlung von Sozialleistungen von Armut bedroht (Einkommensarmut), sie litt unter erheblicher materieller Deprivation oder sie lebte in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbstätigkeit. Frauen sind häufiger von Armut bedroht - Die Gleichstellung von Frauen und Männern in der EU ist nicht abgeschlossen.
- Einkommensarmut
- Armutsgefährdet ist eine Person, wenn sie nach Einbeziehung staatlicher Transferleistungen ein Einkommen von weniger als 60 % des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung des Landes, in dem sie lebt, zur Verfügung hat.
- Materielle Deprivation
- Materielle Deprivation bedeutet, dass die Lebensbedingungen auf Grund von fehlenden Mitteln eingeschränkt waren. Als materiell depriviert gilt, wer aus finanziellen Gründen nicht in der Lage ist, sich mindestens vier der folgenden neun Güter zu leisten: 1) Rückzahlungen von Schulden und Krediten 2) angemessene Beheizung der Wohnung 3) unerwartete Ausgaben, 4) jeden zweiten Tag eine Mahlzeit mit Fleisch, Fisch oder einer vegetarischen Alternative, 5) einen einwöchigen Urlaub, 6) ein Auto, 7) eine Waschmaschine, 8) einen Fernseher oder 9) ein Telefon.
- Niedrige Erwerbstätigkeit
- Eine niedrige Erwerbstätigkeit zeichnet Haushalte aus, in denen Erwachsene im vorhergehenden Jahr weniger als 20% ihres Erwerbspotentials ausgeschöpft haben.