Insolvenzzahlen in Deutschland
In den letzten Jahren ist die Anzahl der Insolvenzen in Deutschland stetig zurückgegangen. So registrierte das Statistische Bundesamt im Jahr 2021 rund 120.000 Insolvenzen in Deutschland und damit etwa 48.000 weniger als im Jahr 2010. Entsprechend hat sich auch die Anzahl der tatsächlich eröffneten Insolvenzen verringert: Von rund 154.000 Insolvenzen im Jahr 2010 auf rund 112.000 im Jahr 2021. Insolvenzen können dabei sowohl von Firmen als auch von Privatpersonen beantragt werden (Siehe die Anzahl der Insolvenzen von Unternehmen und Verbrauchern in Deutschland). Während die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen in den letzten Monaten von Juli 2021 bis Juli 2022 vergleichsweise konstant geblieben ist, waren bei der Zahl der Verbraucherinsolvenzen Schwankungen sichtbar.Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen
Insgesamt belief sich die Anzahl der Firmeninsolvenzen laut CRIF Bürgel auf 13.991 im Jahr 2021. Die meisten davon wurden in Nordrhein-Westfalen, dem unternehmensstärksten Bundesland, gemeldet, gefolgt nach Bayern und Baden-Württemberg (Siehe Firmeninsolvenzen nach Bundesländern). Mit diesen Zahlen belegte Deutschland im Jahr 2021 nach Frankreich und Großbritannien den Platz mit den drittmeisten Unternehmensinsolvenzen im westeuropäischen Ländervergleich. Das größte insolvente Unternehmen war 2021 in Deutschland laut Creditreform die Adler Modemärkte AG. Die Modemarke beschäftigte rund 3.500 Mitarbeitende. Insgesamt sind 2021 geschätzt rund 143.000 Arbeitsplätze durch insolvente Unternehmen in Deutschland verloren gegangen. Nach dem ersten Corona-Krisenjahr, in dem die Arbeitsplatzverluste durch insolvente Unternehmen am höchsten war, lag die Zahl im Jahr 2021 auf dem tiefsten Stand seit 2008. Der finanzielle Schaden, der durch insolvente Firmen verursacht wurde, belief sich 2021 geschätzt auf rund 54 Milliarden Euro. Die meisten Insolvenzen im Unternehmensbereich nach Branchen gab es 2021 mit einem Anteil von fast 58 Prozent im Dienstleistungssektor.Entwicklung der Privatinsolvenzen
Bis 2020 zeichneten sich bei den Privatinsolvenzen sinkende Werte ab, im Jahr 2021 sind sie hingegen stark angestiegen. Insgesamt gab es im Jahr 2021 rund 109.000 Insolvenzen bei Privatpersonen, die meisten davon wiederum in Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland mit den meisten EinwohnerInnen in Deutschland. Im Durchschnitt kamen dabei in NRW etwa 152 Insolvenzen auf 100.000 EinwohnerInnen. In allen Bundesländern zeichnete sich im Jahr 2021 eine Steigerung der Anzahl der Privatinsolvenzen im Vergleich zur Vorjahreszeitraum ab. (Siehe die Veränderung der Privatinsolvenzen nach Bundesländern). In Hamburg gab es beispielweise eine Steigerung von mehr als 130 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.Eine auf das Thema zugeschnittene Sammlung an Statistiken finden Sie darüber hinaus auch in unserem Report Insolvenzen.