Nachweis von Moschusverbindungen in der Muttermilch

1993 fanden sich in Muttermilchproben die Nitromoschusverbindungen Moschusxylol und Moschusketon, dabei lag die Konzentration bei durchschnittlich 56 und 18 Mikrogramm pro Kilogramm Milchfett. 1995 wurden außerdem die Moschusverbindungen Galaxolid und Tonalid nachgewiesen.

Synthetisches Moschus

Natürlicher Moschus war ein beliebter Duftstoff der Parfüm- und Kosmetikindustrie. Er wurde aus den Drüsen von Moschushirschen gewonnen, die heute vom Aussterben bedroht sind. Inzwischen werden bevorzugt synthetische Moschusverbindungen verwendet. Diese finden sich z.B. in Kosmetika, Waschmitteln, Weichspülern und Haushaltsreinigern. Es gibt zwei wirtschaftlich bedeutsame Stoffgruppen unter den synthetisch hergestellten Moschusverbindungen: die Nitromoschusverbindungen (Moschusxylol und Moschusketon) und die polyzyklischen Moschusverbindungen Galaxolid (HHCB) und Tonalid (AHTN).

Moschus in der Muttermilch

Nitromoschus und polyzyklische Moschusverbindungen gelten inzwischen als für Menschen gesundheitlich problematisch. Auf Grund ihrer Eigenschaften (sie sind gut fettlöslich und wenig flüchtig) finden sie sich in vielen Umweltproben, z.B. in Gewässern, Fischfleisch und Innenraumluft, aber auch im menschlichen Körper und der Muttermich stillender Frauen.