Weltweit wird heute mehr Fisch in Aquakultur produziert als in Meeren und Binnengewässern gefangen wird. Mit Abstand führend ist hierbei Asien: hier wurden im Jahr 2022 rund 83 Millionen Tonnen Fisch aus Aquakultur produziert. In Europa, Lateinamerika und Afrika liegen die Produktionsmengen dagegen im niedrigen einstelligen Bereich. Nordamerika und Ozeanien weisen Volumina von unter einer Million Tonnen auf. Das zeigt die Infografik mit Daten der Food and Agriculture Organization der United Nations (FAO).
Mehrere Faktoren haben Einfluss auf dieses ungleiche Kräfteverhältnis: In vielen Ländern Asiens herrscht ein tropisches oder subtropisches Klima, wodurch Fische schneller wachsen. Zudem gibt es große Fluss- und Küstensysteme (wie etwa Jangtse oder Mekong), die sich gut für Teich- und Netzgehege-Aquakultur eignen. Die staatliche Förderung spielt auch eine Rolle: Länder wie China, Vietnam, Indien investieren gezielt in Aquakultur als Strategie für Ernährungssicherheit und Exportwirtschaft. Jahrzehntelange Erfahrung bei Zuchtmethoden oder der Futtermittelherstellung tragen ebenfalls dazu bei, dass Asien diesen Markt beherrscht.
Während die Aquakultur auf dem weltweiten Fischmarkt zunimmt, ist die Fischproduktion in Aquakulturen in Deutschland auf lange Sicht rückläufig. Ein Faktor, der zu der Entwicklung beigetragen hat: Rechtliche Bestimmungen von Deutschland und der EU zum Thema Natur- und Artenschutz haben zunehmend gestiegene Anforderungen an die Aquakulturbetriebe. Dies hat zu höheren Kosten und bürokratischem Aufwand für die Betriebe geführt. Zudem ist das Preisniveau für Futter, Energie, Wasseraufbereitung und Personal in Deutschland relativ hoch.



















