Das Vermögen russischer Milliardäre ist seit dem Beginn von Putins Angriffskrieg in der Ukraine am 24. Februar stark geschrumpft. Am 11. März liegt das Nettovermögen der im Bloomberg Billionaires Index aufgeführten russischen Superreichen um viele Milliarden Dollar niedriger als am 23. Februar. Ein genauerer Blick auf ausgewählte russische Milliardäre zeigt, dass die Verluste erhebliche Teile des persönlichen Vermögens dieser oft als Oligarchen bezeichneten Personen ausmachen.
Wie die Statista-Grafik zeigt, musste der Präsident von Lukoil, Wagit Alekperow, seit Kriegsbeginn bisher die größten Verluste hinnehmen. Rund 73 Prozent seines persönlichen Vermögens hat er innerhalb der letzten drei Wochen bereits verloren.
Spannungen zwischen Russland und der Ukraine im Vorfeld des Angriffs sowie steigende Infektionen mit der Omikron-Variante hatten die Märkte bereits vor dem 23. Februar belastet. Die größten Einbußen haben die Oligarchen allerdings erst nach dem Tag der Invasion infolge vieler Sanktionen gegen sie und die russische Nation erlitten.
Das in London notierte Unternehmen Lukoil brach um mehr als 80 Prozent ein. Der reichste Mann Russlands, Wladimir Potanin, musste mit ansehen, wie die Aktien seines Unternehmens Nornickel, das ebenfalls in London notiert ist, um mehr als 50 Prozent sanken. Das führte zu einem persönlichen Verlust von etwa 7,2 Milliarden Dollar beziehungsweise rund einem Viertel seines Nettovermögens.
Noch härter hat es Alexei Mordaschow getroffen, der nicht nur mit Stahl und Gold handelt, sondern auch an der deutschen Reisegesellschaft Tui beteiligt ist. Gennadi Timtschenko von der Volga Group, hatte am 11. März rund 40 Prozent weniger auf dem Konto.
Der im Westen Europas prominente russische Milliardär Roman Abramowitsch, bekannt für überdimensionale Yachten und den Besitz des englischen Premier-League-Klubs FC Chelsea, registriert bisher Verluste von etwa 1,7 Milliarden US-Dollar. Aufgrund einiger Sanktionen gegen ihn und dem Verbot der Einreise in das Vereinigte Königreich, hat er sich nun dazu entschlossen den FC Chelsea nach fast 20 Jahren zu verkaufen.
Da das Vermögen der Milliardäre in Russland und anderswo aus nicht realisierten Gewinnen besteht, die an die Aktienmärkte gebunden sind, können solche Verluste nur vorübergehend sein, wenn die Anteile nicht verkauft werden.