Die Anzahl der Lokführer:innen in den letzten 15 Jahren stetig zugenommen. Der jährliche Nettozuwachs beträgt etwa 1.000 Personen, wie die Statista-Grafik mit Daten der Bundesagentur für Arbeit zeigt. Durch Seiteneinstiege mit Bildungsgutscheinen haben seit 2018 über 7.000 Menschen diesen Berufsweg eingeschlagen. Mit Blick auf die Verkehrsverlagerung auf die Schiene erwartet der Sektor, dass jährlich 5.000 bis 10.000 neue Lokführer:innen benötigt werden, um die steigende Nachfrage zu decken.
Das Berufsfeld der Lokführer:innen wird zunehmend attraktiver, nicht zuletzt durch die jüngste Tarifeinigung zwischen GDL und Deutscher Bahn und die bevorstehende Umstellung auf eine 35-Stunden-Woche. Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, hebt in Berlin hervor, dass der Beruf des Lokführers für Personen verschiedenen Alters und Bildungsniveaus zugänglich sei. Dies erweitere das Potenzial der Branche, neues Personal zu rekrutieren. Er betont auch den Vorteil eines Seiteneinstiegs, der einen schnellen Übergang in die Branche ermöglicht.
Die Altersstruktur der Lokführer:innen in Deutschland verdeutlicht, dass Nachwuchs in der Branche dringend gebraucht wird. Der Anteil der Beschäftigten, die 50 Jahre oder älter sind, ist seit 2015 um rund sechs Prozentpunkte angestiegen. Im Jahr 2022 waren etwa 40 Prozent aller Eisenbahn-Lokführer:innen über 50 Jahre alt. Der Anteil der Unter-30-Jährigen beträgt hingegen nur etwa 12 Prozent.