Deutschland hat im vergangenen Jahr erstmals seit 2002 mehr Strom importiert als exportiert. Das geht aus dem Jahresbericht 2023 des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor. Laut vorläufigen Zahlen lag der Importüberschuss bei rund 9,2 Terawattstunden – im Vorjahr verzeichnete die Bundesrepublik noch einen Nettoexport von rund 29 Terawattstunden. Grund für die Trendwende ist vor allem der günstige Strom aus dem europäischen Ausland. Aufgrund dessen fiel im Inland auch die Stromerzeugung um etwa elf Prozent. Hinzu kommt ein Verbrauchsrückgang um drei bis vier Prozent bei allen leitungsgebundenen Energien (Erdgas, Strom, Fernwärme).
Rund die Hälfte des importierten Stroms stammt laut BDEW aus erneuerbaren Energien, jeweils ein weiteres Viertel aus Kernenergie und konventionellen Energieträgern. Auch bei der eigenen Stromerzeugung hat Deutschland 2023 erstmalig mehr als die Hälfte des Stromes aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt – den größten Teil aus Windenergie. Importiert wurde der Strom vorrangig aus Frankreich (12,4 Mrd. kWh), den Niederlanden (10,1 Mrd. KWh) und Dänemark (9,3 Mrd. KWh). Die größten Abnehmerländer des in Deutschland erzeugten Stroms sind Österreich (11,4 Mrd. KWh), die Schweiz (10,2 Mrd. KWh) und Niederlande (8,2 Mrd. KWh).