Fast zwei Jahre nach dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine bezieht Österreich noch immer einen Großteil seiner Erdgasimporte aus Russland. Wie die Statista-Grafik mit Daten der Energieregulierungsbehörde E-Control zeigt, machten die russischen Importe im September 2023 rund 80 Prozent der gesamten Erdgasimportmenge aus. So hoch war der Anteil zuletzt vor Kriegsbeginn. Im Jahresdurchschnitt liefert Russland rund 60 Prozent des Erdgases.
Dass der russische Anteil im September derart hoch war, lag allerdings auch an der geringen Gesamtmenge des importierten Erdgases. Mit etwa 8.340 Gigawattstunden erreichte die Einfuhr des fossilen Brennstoffes ein Zweijahrestief.
Experten warnen dennoch vor einer zu großen Abhängigkeit von Russland. Zwar gebe es für den Notfall Reserven, aufgrund der begrenzten Kapazität der Alternativ-Pipelines wie der Deutschland-Route, müsse man trotzdem mit Preissteigerungen rechnen.
Der Importanteil nicht-russischer Quellen besteht größtenteils aus norwegischem Gas und Flüssiggas (LNG). Die Importe aus anderen Quellen erfolgen vor allem über Deutschland und Italien.