Verdienten die Chip-Hersteller AMD und NVIDIA in der Vergangenheit das meiste Geld im Gaming-Segment, sind mittlerweile die Produkte, die in Rechenzentren eingesetzt werden, weitere starke Umsatztreiber. Das hat einen guten Grund: Für effiziente KI-Berechnungen und das Trainieren von Large Language Models (LLMs), die Chatbots wie Bard oder ChatGPT zugrundeliegen, sind Grafikkarten-Chips derzeit am besten geeignet und werden unter anderem als von normalen Computern entkoppelte Lösungen in Rechenzentren eingesetzt.
Mittlerweile produzieren sowohl AMD als auch NVIDIA eigene KI-Lösungen für Supercomputer, die Prozessor, Grafikchip und Arbeitsspeicher kombinieren. Wie sehr dieser Fokus auf Chips für Rechenzentren die Umsätze vor allem eines Unternehmens bestimmt, zeigt unsere Grafik.
So machten Einnahmen aus Rechenzentrumslösungen für NVIDIA schon im zweiten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres etwa 57 Prozent des Gesamtumsatzes aus, zwischen Februar und April stieg dieser Wert bereits auf 60 Prozent. Im Vergleich dazu stellt das Geschäft mit Rechenzentren für AMD noch einen vergleichsweise kleinen Posten dar. Zwischen Januar und April nahm die Firma damit rund 1,3 Milliarden US-Dollar ein. Im Gaming-Segment, das NVIDIA und AMD seit einigen Jahren praktisch unter sich aufteilen, erzielte der Chip-Hersteller mit 1,8 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 2023 deutlich mehr Umsatz.
Auch abseits von NVIDIA und AMD ist der Markt für Halbleiter und Chips mehr als lukrativ. Analysen von Garnter zufolge sollen allein im Jahr 2022 rund 600 Milliarden US-Dollar mit Computerchips umgesetzt worden sein. Marktführer in der Chip-Industrie waren im vergangenen Jahr Samsung, Intel und SK Hynix mit Anteilen von 11, 10 und 6 Prozent.