Die Prognosen der Wirtschaftsinstitute und Institutionen zum Wachstum der deutschen Wirtschaft zeichnen ein Bild, bei dem diese 2024 lediglich mit einem leichten Defizit rechnen kann. Die Prognosen reichen derzeit von -0,3 Prozent bis +0,2 Prozent. Zuletzt ist die Prognose der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose erschienen. Dieser zufolge haben die Dekarbonisierung, die Digitalisierung, der demografische Wandel und wohl auch der stärkere Wettbewerb mit Unternehmen aus China strukturelle Anpassungsprozesse in Deutschland ausgelöst, die die Wachstumsaussichten für die deutsche Wirtschaft dämpfen. Das Bruttoinlandsprodukt wird laut Gemeinschaftsdiagnose im Jahr 2024 um 0,1% sinken.
Das pessimistischste Gutachten stammt vom Handelsblatt Research Institute (HRI). Die HRI-Ökonomen erwarten, dass die Wirtschaftsleistung nach dem Rückgang im Jahr 2023 auch 2024 um 0,3 Prozent sinken wird. „Ein erneuter Rückgang der wirtschaftlichen Gesamtleistung würde zwangsläufig auch zu weniger Steuereinnahmen als bislang erwartet führen. Selbst wenn die Regierung vor der Bundestagswahl mit einem Konjunkturprogramm beim Wähler punkten wollte, fehlte ihr schlichtweg das Geld dazu“, sagte Handelsblatt-Chefökonom Bert Rürup.
Die optimistische Prognose stammt vom Internationalen Währungsfond (IWF). Sie ist ist allerdings in der Reihe der gezeigten Prognosen allerdings auch die älteste (Stand: Juli 2024). Zuletzt hat der IWF seine Einschätzung erneuert, dass Deutschland als Exportnation stärker unter dem insgesamt schwachen Welthandel leide als andere Länder. Zudem habe die Industrie mit den hohen Energiepreisen zu kämpfen. Beide Faktoren sorgen der IWF-Prognose zufolge für ein schwaches Wachstum der Wirtschaftsleistung von 0,2 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Jahr.