Microsoft plant, im Laufe der kommenden Jahre insgesamt zehn Milliarden US-Dollar in das KI-Startup OpenAI zu investieren. Dessen aktuelles Projekt ChatGPT wurde laut Unternehmensangaben innerhalb von fünf Tagen von einer Million User:innen genutzt, in Zukunft will Microsoft OpenAI-Funktionalitäten in seine Produkte einbauen und neue KI-Lösungen auf dessen Basis entwickeln. In der Vergangenheit setzten GAMAM-Vertreter im Bereich KI allerdings häufig auf das Aufkaufen ganzer Firmen statt auf derartige Partnerschaften.
Wie unsere Grafik auf Basis von CB Insights und ergänzender Statista-Recherche zeigt, hat vor allem Apple seit 2010 zahlreiche Unternehmen mit KI-Expertise aufgekauft. Apples letzte Investition in diesem Bereich: AI Music, dessen hauseigene Technologie Soundtrack-Erstellung auf Basis von Künstlicher Intelligenz und lizenzfreier Musik ermöglichen soll. Damit kommt der Tech-Konzern mittlerweile auf fast doppelt so viele Aufkäufe wie Google-Mutter Alphabet mit 17 erworbenen KI-Startups und liegt auch deutlich vor Microsoft und Meta. Amazon scheint hingegen anderweitige Investitionen zu priorisieren. Jeff Bezos' Firma hat seit 2010 nur neun Unternehmen mit KI-Hintergrund erworben.
Zusätzlich zu komplett aufgekauften KI-Startups orientiert sich die Tech-Industrie auch hinsichtlich strategischer Partnerschaften immer mehr in Richtung Künstliche Intelligenz. So kündigte beispielsweise das Entertainment-Portal Buzzfeed den zukünftigen Einsatz von KI für seine Quiz-Sparte und eine dazugehörige Kooperation mit Meta an. Auch Alphabet will einen verstärkten Fokus auf KI-Lösungen für seine Suchmaschinen-Sparte legen, um sein Geschäftsmodell mit Hinblick auf Microsofts Suchmaschine Bing, die in Zukunft auf OpenAI-Infrastruktur zurückgreifen soll, konkurrenzfähig zu halten. Das Marktvolumen von KI-Lösungen lässt sich derzeit allerdings kaum belastbar beziffern. Für 2022 schwanken Schätzungen des Umsatzes mit KI-Software beispielsweise zwischen 50 und 210 Milliarden US-Dollar.