Der Deutsche Mieterbund schlägt Alarm: Der Wohnungsmangel in Deutschland wird einer aktuellen Studie des Hannoveraner Pestel-Instituts sowie des schleswig-holsteinischen Instituts Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen Kiel (Arge) zufolge immer drastischer. Ende 2022 soll das Wohnungsdefizit rund 700.000 Wohnungen betragen haben. Zuwanderung, steigende Investitionskosten und die sich aufblasenden Wohnungsblasen in den Großstädten werden als Gründe dafür angeführt.
Wie die Statista-Grafik zeigt, wurden schon im Vorjahr in Relation zur Bevölkerung wenige neue Wohnungen fertiggestellt. Auf 10.000 Einwohner:innen in der Bundesrepublik kamen im Jahr 2021 etwa 35 neue Wohnungen. Überdurchschnittlich viele Wohungen wurden demnach in Brandenburg (50 je 10.000 Einwohner:innen), Bayern (46) und Schleswig-Holstein (43) gebaut. Besonders wenige fertiggestellte Wohnungen registrierten das Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Insgesamt wurden in Deutschland in Wohn- und Nichtwohngebäuden laut Destatis etwa 293.400 Wohneinheiten fertiggestellt – etwa 13.000 weniger als im Vorjahr. Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln rechnet in ihrem Wohnbedarfsmodell von 2021-2025 mit einem durchschnittlichen Wohnungsbedarf von rund 308.000 Wohnungen jährlich. Diese Bauqoute erreichte Deutschland zuletzt im Jahr 2001.