Mindestens 150 Milliarden Euro beträgt der Steuerschaden durch Cum-Cum, Cum-Ex und ähnliche Geschäfte. Das geht aus einer Analyse des Recherchezentrums Correctiv in 12 Ländern zwischen 2000 und 2020 hervor. Die Schätzungen dahingehend waren den Journalist:innen zufolge eher konservativ. Wirtschaftsprofessor Christoph Spengel und sein Team rechnen mit einem Mindestschaden durch Cum-Cum von 141 Milliarden Euro. In den drei von Cum-Ex betroffenen Ländern kommen sie auf eine Summe von mindestens 9,1 Milliarden Euro.
Den größten Verlust von Steuereinnahmen registriert Correctiv in Deutschland. Rund 36 Milliarden Euro sind hier am Fiskus vorbeigeschmuggelt worden. Um diese Summe ins Verhältnis zu setzen: Mit dem Geld hätte der Bund rund 2.000 Euro Bonus für Gesundheitspersonal, eine Milliarde für sozialen Wohnungsbau, ein Jahr kostenlosen ÖPNV, Laptops für jede:n Schüler:in, die Baukosten des BER-Flughafens und zusätzlich 47 Millionen Liter Oktoberfestbier finanzieren können.
Frankreichs Steuerverlust wird auf rund 33,4 Milliarden taxiert, in den Niederlanden sind es 27 Milliarden Euro. Auch in den Alpenrepubliken wurden Untersuchungen angestellt – der Schweiz sind in 20 Jahren rund 4,8 Milliarden Euro entgangen, Österreichs Steuerzahler:innen wurden um rund 1,2 Milliarden Euro betrogen.