2020 betrug die Bedarfsdeckung bei Sozialwohnungen in Deutschland nur 38 Prozent. Das geht aus Berechnungen des Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) auf Basis von Daten von Destatis und der Prognos AG hervor. Auch die Menge an fertiggestellten günstigen Mietwohnungen blieb weit hinter dem Bedarf zurück, wie unsere Grafik zeigt.
So wurden im Jahr 2020 lediglich 30.000 Sozialwohnungen fertiggestellt, obwohl laut den unter dem Titel "Wer baut Deutschland?" veröffentlichten Schätzungen der Prognos AG rund 80.000 Wohnungen nötig gewesen wären. Generell sinkt die Zahl der preisgebundenen Mietwohnungen in den vergangenen 20 Jahren konstant. 2002 gab es laut GdW-Angaben noch etwa 2,6 Millionen Wohneinheiten mit Preisbindung, 2021 waren es schätzungsweise noch 1,1 Millionen. Trotz einer Zunahme der fertiggestellten Wohnungen von fünf Prozent gegenüber 2019 besteht im Bereich der Sozial- und niedrigpreisigen Wohnungen in Deutschland noch Aufholbedarf, gerade in den angespannten Immobilienmärkten in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München. Daten der World Bank zufolge liegt Deutschland mit rund 76 Prozent Urbanisierungsrate im globalen Vergleich auf Platz 66, Tendenz leicht steigend.
Betrachtet man die Gesamtzahl an fertiggestellten Wohnungen in Deutschland, liegt die Bedarfsdeckung bei rund 96 Prozent. Unter den 306.376 im Jahr 2020 beendeten Bau- und Sanierungsvorhaben befanden sich laut Destatis vornehmlich Mehrfamilienhäuser mit mehr als drei Wohnungen, sowie rund 70.000 Eigentumswohnungen.