Wir konsumieren heute viele Standardlebensmittel in ganz anderen Mengen als noch vor über 100 Jahren. Das zeigt ein entsprechender Vergleich auf Basis von Daten, die der Deutsche Bauernverband veröffentlicht hat. So ist der Pro-Kopf-Konsum von Brot und Kartoffeln signifikant zurückgegangen, alle anderen Lebensmittel verzeichnen hingegen ein deutliches Plus. Das trifft insbesondere auf Zitrusfrüchte zu, deren Konsum im Jahr 1900 bei lediglich zwei Kilogramm lag und gegenwärtig bei 31 Kilogramm liegt.
Insgesamt ist die Ernährung heute vielseitiger geworden. Die Deutschen essen mehr Obst und Gemüse, aber auch mehr Fleisch sowie Öle und Fette. Möglich gemacht haben dies Produktivitäts- und Ertragssteigerungen der Agrarwirtschaft, die unter anderem durch den zunehmenden Einsatz von Kunstdüngern und Maschinen realisiert worden sind.
Ernähren sich die Deutschen deswegen automatisch gesünder? Hier sind Zweifel angebracht, denn vielen Konsumenten fehlt die Zeit, um häufiger persönlich den Kochlöffel zu schwingen. Ein wachsender Trend sind dagegen schnelle Convenience-Produkte, die in der Regel stark verarbeitet sind und neben einem oft nicht optimalen Salz-, Zucker- und Fettgehalt auch viele Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel enthalten. Oft sind diese Produkte mehr als ein Snack für Zwischendurch, vor allem zur Zeit des Mittagessens greifen deutsche Konsumenten gerne zu Convenience-Produkten.