Die ersten Monate der Corona-Pandemie im Jahr 2020 haben zu einem deutlichen Anstieg der vereinsamten Menschen ab 46 Jahren geführt. Das ist das Ergebnis einer im Juni 2020 durchgeführten Sonderbefragung des Deutschen Alterssurvey (DEAS), der alle drei Jahre Deutsche in der zweiten Lebenshälfte zu relevanten Themen wie Alterssicherung, Arbeit und Ruhestand, Digitalisierung, Ehrenamt, Gesundheit und sozialen Beziehungen befragt. Wie unsere Grafik zeigt, waren Menschen mittleren Alters besonders von Einsamkeit betroffen.
Rund 16,4 Prozent der Befragten zwischen 46 und 55 wurden laut DEAS als einsam kategorisiert, fast sechs Prozent mehr als noch 2017. Ähnlich drastisch sieht es in der Alterskohorte der 66- bis 75-Jährigen aus, auch hier lag die Zunahme zwischen 2017 und 2020 bei etwas unter sechs Prozent. Diese Entwicklung ist vor allem deswegen kritisch zu sehen, da bei den 56- bis 65-Jährigen und 76- bis 90-Jährigen zwischen 2014 ein Rückgang der Einsamkeitsquote zu verzeichnen war.
Laut Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) waren in Deutschland im Jahr 2021 rund 48 Prozent der Bevölkerung 40 oder älter. Der demographische Wandel hin zu einem deutlich größeren Anteil der Über-65-Jährigen als der Unter-18-Jährigen ist schon seit einigen Jahren in vollem Gange. Prognosen zufolge soll der Anteil der Deutschen, die älter als 65 Jahre alt sind, 2050 zwischen 30 und 36 Prozent der Gesamtbevölkerung betragen. 2005 lag diese Zahl Destatis zufolge noch bei 19 Prozent.