Laut der aktuellen Ausgabe des Welthunger-Index (WHI) macht der Kampf gegen Hungersnot in einigen Ländern Fortschritte, auf globaler Ebene stagniert dieser jedoch. Der durchschnittliche weltweite Indexwert liegt 2023 mit 18,3 Punkten im “mäßigen” Bereich. Seit 2015 hat sich der WHI-Wert nur um etwa 0,8 Punkte verbessert. Verantwortlich für die langsame Progression ist insbesondere die Verbreitung von Unterernährung. Die Welthungerhilfe schätzt die Anzahl der unterernährten Menschen weltweit auf rund 735 Millionen – etwa 163 Millionen mehr als 2015.
Der Welthunger-Index stuft die Hungerlage 2023 in 43 Ländern als “(sehr) ernst” ein. Wie die Statista-Grafik veranschaulicht, betrifft das vor allem Länder in Südasien und Subsahara-Afrika. Die höchsten Indexwerte weisen Burundi, die Zentralafrikanischen Republik, die Demokratischen Republik Kongo, Lesotho, Madagaskar, Niger, Somalia, Südsudan und Jemen auf. In 18 Ländern, die 2015 im Bereich “mäßig” bis “sehr ernst” eingestuft wurden, hat der Hunger 2023 zugenommen. Die Expert:innen schätzen, dass bei aktuellem Tempo bis 2030 ganze 58 Länder das Ziel eines niedrigen Hungerniveaus verfehlen werden.
Corona-Pandemie, gewaltsame Konflikte und etwaige Klimakatastrophen haben den Kampf gegen den weltweiten Hunger zuletzt deutlich erschwert. So blieben beispielsweise in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine wichtige Getreidelieferungen an afrikanische Länder aus. Zudem legen instabile klimatische Bedingungen die Agrarwirtschaft in vielen Regionen lahm.