In kaum einem anderen europäischen Land ist der Zwiespalt beim Bezahlen so ausgeprägt wie in Deutschland. Während digitale Zahlungsmethoden weltweit auf dem Vormarsch sind, bleibt Bargeld hierzulande weiterhin das dominierende Zahlungsmittel – insbesondere im Einzelhandel und in der Gastronomie.
Laut Statista Consumer Insights gaben 72 Prozent der Befragten an, in den vergangenen zwölf Monaten mit Bargeld bezahlt zu haben. Damit bleibt der Baranteil zwar leicht unter dem Niveau von 2023 (73 Prozent) und deutlich unter dem von 2020 (84 Prozent), doch er ist nach wie vor höher als jede andere Zahlungsart.
Die EC-/Debitkarte folgt mit 55 Prozent, während Kreditkarten auf 31 Prozent kommen. Digitale Wallets und mobile Zahlungen – etwa über Smartphone oder Smartwatch – wurden von 20 Prozent der Befragten genutzt. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2020 (8 Prozent), zeigt aber auch: Der digitale Wandel läuft in Deutschland langsam.
Der Grund für diese Zurückhaltung liegt nicht nur in technischen Hürden, sondern auch in kulturellen Prägungen. Bargeld steht für Kontrolle, Anonymität und Sicherheit – Werte, die in Deutschland traditionell hochgehalten werden. Gleichzeitig wächst jedoch eine Generation heran, für die kontaktloses Bezahlen selbstverständlich ist.