Einem dem Finanzjournalismusportal Finanz-Szene vorliegenden Rundschreiben des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands zufolge sollen nach dem geplanten Ende der Maestro-Karten etwa 40 Prozent und damit über 100 Sparkassen in Deutschland Visa statt Mastercard als neue Auslandszahlungslösung für ihre Girokarten einsetzen. Ab dem 1. Juli 2023 will Mastercard die Ausgabe von Maestro-Karten europaweit einstellen, nachdem einzelne Ländern wie Irland, Dänemark oder Österreich schon seit einigen Jahren keine entsprechenden Karten mehr anbieten. Zuletzt hatte Mastercard hinsichtlich der Jahresgewinne zu seinem größten Konkurrenten Visa aufgeschlossen, wie unsere Grafik zeigt.
Betrug der Abstand zwischen den Gewinnen der beiden Unternehmen 2018 noch 3,9 Milliarden Euro, waren es im vergangenen Jahr nur noch 3,2 Milliarden. Wie sich die Einstellung des Maestro-Systems und die daraus resultierende mögliche Umorientierung von Banken hinsichtlich des Co-Brandings ihrer Girokarten auf die Jahresergebnisse von Mastercard auswirken wird, ist bislang noch nicht abzusehen. Das drittwichtigste Kreditkartenunternehmen für Deutschland, American Express, fällt bei diesbezüglichen Betrachtungen weg, da die Firma kein Co-Branding-Programm betreibt.
Laut der Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMA) von 2021 waren Kreditkarten von Visa und Mastercard unter den Deutschen am weitesten verbreitet. 25,3 Prozent der Befragten gaben an, eine Visa-Karte zu besitzen, 24,9 Prozent hatten eine Mastercard. Auf Platz drei und vier folgten weit abgeschlagen American Express mit 4,2 Prozent und Barclay Card mit 1,9 Prozent.