Trotz vereinzelter lautstarker Kritik auf Demonstrationen und in den Sozialen Medien ordnen die Deutschen die Berichterstattung über die Corona-Pandemie seitens gängiger Nachrichtenmedien als qualifiziert und sachlich ein. Das geht aus einer Untersuchung durch die Ludwigs-Maximilians-Universität München und die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz im Auftrag der Rudolf-Augstein-Stiftung hervor, die knapp 5.000 Beiträge von unter anderem der Bild, dem Spiegel, der Tagesschau und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung analysiert und im Frühjahr 2021 Nachrichtenkonsument:innen zu ihrer Wahrnehmung befragt hat. Wie unsere Grafik zeigt, hatten die Umfrageteilnehmer:innen nur wenig zu kritisieren.
Drei Viertel der Befragten beurteilten die Berichterstattung in denen von ihnen konsumierten Formaten als verständlich, knapp zwei Drittel gaben an, dass in den jeweiligen Beiträgen alle wichtigen Infos enthalten und diese glaubwürdig seien. Am schlechtesten schnitten die journalistischen Angebote in Bezug auf die Aspekte der Stimmungsmache und der ausgewogenen Betrachtung ab. Jeweils 21 Prozent der Teilnehmer:innen kategorisierten die Corona-Berichterstattung in den jeweiligen Medienformaten als eher einseitig und fatalistisch. Laut den Autor:innen der Studie decke sich dieser Prozentsatz grob mit dem Anteil der Menschen, die klassischen Medien ohnehin nicht vertrauen, weswegen das entsprechende Ergebnis wenig verwunderlich sei.
Generell genießen in Deutschland öffentlich-rechtliche Medienangebote das größte Vertrauen innerhalb der Bevölkerung. Einer Erhebung des Hans-Bredow-Instituts im Februar 2021 zufolge vertrauten 70 beziehungsweise 68 Prozent der Befragten den Fernsehnachrichtenprogrammen Tagesschau und ZDF heute, während Anbieter wie T-Online und Bild von nur 43 respektive 19 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen als vertrauenswürdig eingestuft wurden.