Die Corona-Krise wirkt sich auch auf den Ausbildungsmarkt aus. Erstmals seit 2013 ist die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen wieder zurückgegangen, wie das IW Köln heute meldete. Besonders die Gastronomie und einige technische Berufe sind davon betroffen. Doch auch die Zahl der BewerberInnen auf Ausbildungsplätze ist in den letzten Monaten gesunken.
So suchten zwischen Oktober 2019 und Juni 2020 gerade einmal 417.257 BewerberInnen eine Ausbildung. Das ist ein Rückgang von etwa 43.000 bzw. neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze sank zuletzt auf 482.467 Stellen. Die Differenz zeigt, dass Unternehmen trotz der Corona-Krise Schwierigkeiten haben dürften, ihre Vakanzen zu besetzen.
"Ähnlich wie in früheren Krisenjahren schauen sich Jugendliche vermehrt nach Alternativen zur klassischen Ausbildung um. Das Studium gilt mitunter als krisensicher, der kleine Ausbildungsbetrieb um die Ecke eher nicht", so das IW Köln. Unternehmen und Auszubildende würden Hilfe von der Politik benötigen, zum Beispiel mit dem neuen Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“, bei dem kleinere und mittlere Ausbildungsbetriebe mit einer Prämie gefördert werden, wenn sie ihr Ausbildungsniveau halten, Kurzarbeit vermeiden oder Auszubildende von insolventen Betrieben übernehmen. „Ob diese Ausbildungsprämie wirklich viele zusätzliche Ausbildungsplätze schafft und nicht nur Mitnahmeeffekte erzielt, muss sich aber erst noch zeigen“, sagt IW-Ausbildungsexperte Dirk Werner.