Der Appetit der Deutschen auf frische und preiswerte Lebensmittel aus aller Welt ist groß – ebenso das Angebot in den Supermärkten. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Deutschen Bauernverbands zeigt, kann Deutschland bei vielen Produkten die Nachfrage aus der eigenen Produktion decken, etwa bei Kartoffeln, Käse, Schweinefleisch und Milch. Insbesondere bei Obst und Gemüse sind wir allerdings auf Importe angewiesen, um den Bedarf zu decken. Hier liegt der so genannte Selbstversorgungsgrad unter 100 Prozent. Das bedeutet, dass Importe aus anderen Ländern notwendig sind, um die Regale im Lebensmitteleinzelhandel zu füllen. Die Grafik zeigt somit auch, wie wichtig der freie Warenverkehr zwischen den Ländern ist - auch zu Zeiten der Corona-Krise. Im März und April kam es an innereuropäischen Grenzen zu langen Staus von Lkws, weil viele Staaten damit begonnen haben, ihre Grenzen zu schließen.
Derzeit kann bei vielen Verbraucherpreisen von Lebensmitteln eine Steigerung gegenüber dem Vorkrisenniveau beobachtet werden. Laut Verbraucherschützern gibt es Indizien dafür, dass der Handel die Corona-Krise genutzt hat, um mehr Gewinne zu machen, in dem niedrigere Erzeugerpreise nicht an Verbraucher weitergegeben seien. Richtig ist: die Erzeugerpreise in Deutschland bei Obst etwa sind weniger stark gestiegen wie die Verbraucherpreise. Allerdings zeigt die Grafik eben auch, dass Deutschland sehr viel Obst importiert. Und die Erzeugerpreise können in den von Krise noch stärker gebeutelten Ländern, aus denen wir unser Obst importieren, durchaus stärker angestiegen sein.