Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland wurde zuletzt im Oktober 2022 auf zwölf Euro angehoben. Laut aktuellem Beschluss der Mindestlohnkommission sind bis Januar 2025 zwei weitere Anpassungen geplant - der Mindestlohn wird sich dann auf 12,82 Euro belaufen.
Die zweistufige Erhöhung des Mindestlohn soll dazu dienen, "die Lohnkostensteigerungen für die betroffenen Betriebe vor dem Hintergrund der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage tragfähig zu halten und zugleich die Verdienste der Beschäftigten zu stabilisieren." Damit bleibt die Entwicklung hinter den Forderungen der Arbeitnehmer:innen zurück. Nach Ansicht der Gewerkschaften hätte "Mindestlohn deutlich, zumindest auf 13,50 Euro steigen müssen." Aber noch ist hier möglicherweise nicht das letzte Worte gesprochen. So stellte SPD-Parteichef Lars Klingbeil zuletzt eine Erhöhung von 13,50 bis 14 Euro in Aussicht.
Dem WSI-Mindestlohnbericht 2023 zufolge besteht in Europa hinsichtlich der absoluten Höhe der Mindestlöhne "eine Zweiteilung zwischen den westeuropäischen Ländern einerseits und den süd- und osteuropäischen Mitgliedsländern auf der anderen Seite." Luxemburg, Deutschland, Belgien, Niederlande, Irland, Frankreich oder Großbritannien garantieren allesamt Mindestlöhne von elf Euro oder mehr. Dagegen ist das Niveau der Mindestlöhne im Rest Europas deutlich heterogener, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt.