Auf welche Energieträger setzt Europa?
Auf welche Energieträger setzt Europa? Insgesamt gesehen lautet die Antwort für die EU: Noch immer besonders auf Atomkraft. Die jüngsten Daten von Eurostat - die für das Jahr 2012 - zeigen: Über die 28 Staaten hinweg betrug die Primärerzeugung 794,3 Millionen Tonnen Rohöleinheiten (tRÖE). Mit dieser Einheit werden die Energieträger verglichen. Von besagten 794,3 Mio. tRÖE verfielen 227,7 Mio. tRÖE auf Atomenergie, 177,3 Mio. tRÖE auf erneuerbare Quellen, 166,1 Mio. tRÖE auf feste Brennstoffe (vor allem Kohle, aber zum Teil zum Beispiel auch Holz), 133,1 Mio. tRÖE auf Gas, 76,6 Mio. tRÖE auf Öl und 13,6 Mio. tRÖE auf Abfälle.
Betrachtet man die einzelnen Nationen, ergibt sich ein differenzierteres Bild. Für unsere Grafik haben wir die Mitgliedsstaaten farblich nach dem jeweils bedeutensten Energieträger eingefäbrt. Frankreich strahlt somit in gelb für die Atomkraft - das Land ist für fast die Hälfte der europäischen Primärerzeugung aus Atomkraft verantwortlich. Auch in Spanien, Ungarn und Slowenien kommt mehr Energie aus der Kernenergie, als aus einer anderen Energiequelle.
In Deutschland hingegen sind trotz Energiewende nachwievor feste Brennstoffe die bedeutenste Energiequelle. Andere Länder sind bereits grün eingefäbrt: Hier stellen erneuerbare Quellen den prozentual größten Anteil. Darunter ist auch eine der fünf größten Wirtschaftsnationen der EU: Italien. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass das Land die Bundesrepublik in Sachen Energiewende überholt hat. Die absolut gewonnene Energie aus erneuerbaren Quellen ist in Italien geringer als in Deutschland (17,9 Mio. tRÖE zu 32,9 Mio. tRÖE).
Außerdem bezieht sich die Grafik auf die Primärerzeugung im jeweiligen Land. Das bedeutet zum einen, dass hier nicht nur die Gewinnnung von elektrischen Strom gemeint ist und zum anderen, dass die Erzeugung nicht zwingend auch mit dem Verbrauch identisch ist: Italien etwa muss Energie von seinen Nachbarn importieren.