Statistiken zu Trends in der KEP-Branche
Paketstationen boomen
Durch Lieferungen an Paketstationen kann die KEP-Branche Zeit und Kosten sparen. Außerdem werden die Straßen entlastet und CO2 eingespart. Die DHL Group hat bis zum Jahr 2023 die Anzahl ihrer Paketstationen auf 13.000 erhöht. Neben den DHL-Paketstationen gibt es beispielsweise auch Abholstationen von myflexbox und Amazon. In einer Umfrage gaben 14 Prozent an, sich Ihr Paket im Onlineeinkauf an eine Paketstation liefern zu lassen. Neben dem Einsatz von Cargo-Bikes werden Paketstationen in der Branche als wichtigstes Element gesehen, die Kosten der Zustellung auf der letzten Meile zu reduzieren.
Autonome Zustellung: Lieferroboter und Drohnen kommen bisher nicht über Projektphasen hinaus
Lieferroboter sind eine Möglichkeit, die letzte Meile effizienter zu gestalten. In den USA steigert Starship Technologies die Anzahl der Essensauslieferungen stetig, ist aber noch nicht in die Paketzustellung eingestiegen. Amazon hat das Projekt „Amazon Scout“ allerdings schon im Jahr 2022 wegen fehlender Wirtschaftlichkeit (manuelles Beladen, zu viele einzelne Fahrten) und nicht ausgereifter Sensorik wieder eingestellt. Auch DHL hält einen zeitnahen flächendeckenden Einsatz für sehr unwahrscheinlich – die Aktionsradien sind zu eingeschränkt und die Verlässlichkeit beim Überwinden von Hindernissen noch zu gering (Stand 2023). Trotzdem soll das weltweite Marktvolumen für Lieferroboter gemäß einer Prognose im Jahr 2031 bei rund 19 Milliarden US-Dollar liegen.
Lieferdrohnen werden als weitere Möglichkeit gesehen, die Zustellung auf der letzten Meile wirtschaftlicher zu gestalten. Paketlieferung mit Drohnen wird deshalb auch ein hohes Wachstum von über 40 Prozent pro Jahr prognostiziert. Allerdings sehen führende Unternehmen die Entwicklung eher verhalten: Amazon hat ein im Jahr 2022 gestartetes Projekt in Kalifornien im Frühjahr 2024 wieder beendet. Auch DHL prognostiziert, dass der Regelbetrieb mit Drohnen in weiter Ferne liegt. Gründe dafür sind hohe Sicherheitsauflagen, fehlende Landemöglichkeiten in Städten, Flugverbotszonen und noch hohe Kosten, auch da für jede Zustellung ein einzelner Flug absolviert werden muss.
Nachhaltigkeit wird wichtiger
In Deutschland waren im Jahr 2023 rund 24 Prozent aller Teilnehmer:innen einer Studie bereit, für umweltfreundliche Produkte mehr zu zahlen. Auch um Klimaziele zu erreichen, setzen die großen Unternehmen der KEP-Branche vor allem auf die Dekarbonisierung Ihrer Flotten. DHL hat bereits rund 29 Prozent der gesamten Fahrzeugflotte umgestellt. Allerdings ist die Anzahl der Fahrräder insgesamt rückläufig. Im Jahr 2023 waren beim Konkurrenten UPS nur rund 14 Prozent aller Fahrzeuge auf alternative Kraftstoffe oder E-Antriebe umgestellt.
Auch eine Optimierung der Route kann CO2 einsparen: Mithilfe von künstlicher Intelligenz zur Vorhersage des Kundenverhaltens sowie Daten zum Straßennetz und zum Verkehrsaufkommen können Planungstools live die beste Route für KEP-Dienstleister bestimmen.