Natur- und Landschaftsschutzgebiete - Statistiken und Fakten
Immer mehr Naturschutzgebiete in Deutschland
Die Anzahl der Naturschutzgebiete in Deutschland steigt kontinuierlich. Im Jahr 2022 befanden sich knapp 9.000 Gebiete in Deutschland unter Naturschutz - etwa ein Drittel davon im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Naturschutzgebiete sind überwiegend naturnahe Gebiete mit schützenswerten Lebensräumen, in denen sich seltene oder gefährdete Tier- und Pflanzenarten befinden. Sie werden ausgewiesen, um die vom Menschen wenig genutzten Gebiete zu schützen. Die Lüneburger Heide gehört beispielsweise zu den 15 größten Naturschutzgebieten in Deutschland mit einer Gesamtfläche von über 23.000 Hektar.Die flächenmäßig oftmals größeren Landschaftsschutzgebiete haben im Unterschied zu Naturschutzgebieten häufiger geringere Nutzungseinschränkungen und dienen daher dem Schutz der vom Menschen genutzten Natur. Die insgesamt 16 Nationalparks in Deutschland entsprechen im überwiegenden Teil den Voraussetzungen eines Naturschutzgebiets. Sie dienen der ungestörten und großflächigen Naturentwicklung. Das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer ist mit einer Fläche von etwa 4.415 Quadratkilometern der größte Nationalpark in Deutschland. Etwa 99,5 Prozent davon ist Wasserfläche.
Zielerreichung der EU noch in weiter Ferne
Die Biodiversitätsstrategie der EU für 2030 ist ein zentraler Bestandteil des Grünen Deals und zielt darauf ab, die biologische Vielfalt in Europa zu schützen. Ein Hauptziel ist, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Landes- und Meeresfläche unter strengen Schutz zu stellen, davon 10 Prozent als besonders geschützte Naturschutzgebiete ohne menschliche Eingriffe. Diese Maßnahme soll helfen, die biologischen Lebensräume zu stabilisieren, die Artenvielfalt zu fördern und den natürlichen Erhaltungszustand von Ökosystemen zu sichern. ExpertInnen zufolge seien bislang erst unter vier Prozent der Fläche der EU unter strengen Schutz gestellt. In Deutschland waren 2022 etwa 6,5 Prozent als Naturschutzgebiet ausgewiesen.Der größte Nationalpark ist in Grönland
Der größte Nationalpark der Welt ist der Nordost-Grönland-Nationalpark mit einer Fläche von etwa 972.000 Quadratkilometern - zum Vergleich: er entspricht etwa dreimal der Landesfläche Norwegens. Der Nordost-Grönland-Nationalpark schützt nicht nur eine Wildnis aus Gletschern, Fjorden und Tundra, sondern ist auch ein bedeutendes Rückzugsgebiet für arktische Tiere wie Eisbären, Walrosse und verschiedene Vogelarten. Insgesamt hatte Nordamerika zuletzt die mit Abstand meisten Nationalparks.Natur- und Landschaftsschutzgebiete sind entscheidend für den Erhalt der biologischen Vielfalt und den Schutz wertvoller Ökosysteme. In Deutschland nimmt die Fläche solcher Gebiete kontinuierlich zu, jedoch ist es noch ein weiter Weg, um die EU-Ziele der Biodiversitätsstrategie für 2030 zu erreichen.