Der Begriff Industrie 4.0 beschreibt die vierte industrielle Revolution. Nach der Dampfmaschine, der Fließbandarbeit und dem Computer sind vernetzte Datenräume der nächste Entwicklungsschritt innerhalb der Industrie. In der Industrie 4.0 geht die Produktion mit modernen Informations- und Kommunikationstechniken einher und beschreibt dabei den Einzug des
in die Fabriken. Industrie 4.0 wird häufig auch als eine digitale Revolution der Produktion beschrieben, innerhalb der sich Unternehmen in ihren Betriebsmitteln, Maschinen und Logistiksystemen miteinander vernetzen. Dadurch entsteht eine intelligente Produktion, in der sich alle Objekte durch den eigenständigen Informationsaustausch gegenseitig steuern. Die daraus entstehende
Vorteile und Potenziale der Industrie 4.0
In Deutschland nutzten im Jahr 2022 rund 65 Prozent der Unternehmen spezielle
Anwendungen für die Industrie 4.0. Weitere 25 Prozent planten deren Einsatz. Dabei ist der
Stand der Entwicklung in den Unternehmen ganz unterschiedlich: Als Vorreiter im Anwendungsfeld von Industrie 4.0 sehen sich mehr als 50 Prozent der Unternehmen, der Großteil davon sind große Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern. Aber auch für mittelständische Firmen wird das Thema immer interessanter: dort sahen sich 39 Prozent als Vorreiter. In der Industrie 4.0 gibt es viele neue Technologien und Entwicklungen, die innerhalb des Konzepts zum Einsatz kommen. Die wohl bekanntesten
Anwendungen sind digitale Marktplätze, die zuletzt bei rund der Hälfte der Unternehmen im Einsatz waren. Das Internet der Dinge ist ein wichtiger Bestandteil der Industrie 4.0 und bei insgesamt rund zwei/drittel der Firmen im Einsatz oder geplant. Als besonders relevante Entwicklungen erachteten Unternehmen im Jahr 2024 das IoT allerdings nur mit 23 Prozent. Für 73 Prozent waren der Einsatz von Industrierobotern sowie die Automation die
wichtigste technologische Entwicklung in den letzten Jahren.
Hemmnisse und Risiken bei der Einführung von Industrie 4.0
Rund 79 Prozent der Unternehmen im Jahr 2024 waren der Meinung, dass die Industrie 4.0 bei der
Erreichung der Nachhaltigkeitsziele helfen kann. Mithilfe technologischer Neuerungen und der digitalen Vernetzung will die Industrie den Verbrauch senken und effizienter arbeiten – dank Automation. Außerdem soll die Entwicklung von Massenprodukten hin zu einem individuellen und transparenten Serviceangebot gehen. Durch die intelligente Vernetzung kann in der Industrie miteinander kooperiert werden und in einem zirkulären Wirtschaftssystem produziert und agiert werden. Mit dem Einzug der KI ergeben sich innerhalb der Produktion noch einmal neue Möglichkeiten. Der Einsatz selbstlernender Maschinen findet sich bei 38 Prozent der Unternehmen. Trotzdem gibt es nach wie vor einige
Hemmnisse beim Einsatz künstlicher Intelligenz, Unternehmen nannten dabei im Jahr 2022 vor allem die unzureichende Datenverfügbarkeit, einen zu hohen Aufwand der Implementierung sowie fehlende Standards. Andere
Hemmnisse beim Einsatz von Industrie 4.0 waren für Unternehmen außerdem fehlende finanzielle Mittel, die Datenschutzanforderungen sowie Anforderungen an die IT-Sicherheit. Aber auch die technologische Komplexität stellt viele Unternehmen vor
Herausforderungen sowie das Fehlen von Fachkräften mit den relevanten Fähigkeiten oder der technologischen Kompetenz.
Organisation und das Manufacturing-X
Zu den wichtigen Organisationen in Deutschland, die sich die Mitgestaltung der vierten industriellen Revolution in Form von Handlungsempfehlungen zur Aufgabe gemacht haben, gehört die
Plattform Industrie 4.0. Sie ist ein Zusammenschluss der Industrieverbände BITKOM, VDMA und ZVEI. Das Hauptziel der Initiative ist das Thema Industrie 4.0 aus der High-Tech-Strategie der Bundesregierung weiterzuführen und die Umsetzung am Industriestadtort Deutschland zu unterstützen. Die Verbände haben zusammen mit den Unternehmen außerdem eine Initiative unter dem Namen
Manufacturing-X gegründet, die die darauf abzielt, die Vorteile digitaler Technologien wie das Internet der Dinge, KI und maschinelles Lernen durch einen gemeinsamen Datenaustausch zu nutzen. Rund 29 Prozent der befragten Unternehmen könnte sich eine Beteiligung daran vorstellen, für den Großteil kommt das bisher aber noch nicht in Frage, weil sie sich bisher noch nicht genug mit dem Thema befasst haben.
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