ASML (Advanced Semiconductor Materials Lithography) ist der weltweit größte Hersteller von Lithografiesystemen für die Halbleiterindustrie. Das Unternehmen mit Sitz in den Niederlanden ist Europas wertvollster Tech-Konzern und erwirtschaftete im Geschäftsjahr einen
von rund 27,6 Milliarden Euro. Im weltweiten Vergleich gehört das niederländische Unternehmen, gemessen an der Marktkapitalisierung, zu den
ASML verzeichnet steigende Gewinne
Der niederländische Halbleiterausrüster wurde im Jahr 1984 als Joint Venture der ASM und Philips gegründet und spezialisierte sich auf die Herstellung von Lithografiesystemen für die steigende Nachfrage nach Computerchips. Zwei Jahre später entwickelte das Unternehmen das erste Halbleiterbelichtungssystem unter Zusammenarbeit mit dem
Optikunternehmen Carl Zeiss, die bis heute anhält. Seit den 2010er Jahren verzeichnet ASML stetig steigende Umsatzzahlen. Bis zum Jahr 2025 prognostiziert das Unternehmen eigenen Angaben zufolge einen Umsatz zwischen 44 und 60 Milliarden Euro.
Im Jahr 2023 stellte das Unternehmen Maschinen vor, die zur Zeit die am höchsten entwickelten und damit die leistungsfähigsten Computerchips der Welt herstellt. Diese werden heute in den neuesten Geräten von Handys und Computern verbaut. Das Unternehmen konnte damit im gleichen Jahr einen
Gewinn von rund 7,8 Milliarden Euro erzielen, was einer Steigerung von 39 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Jahr 2023 beschäftigte ASML weltweit mehr als 40.000 Personen und verdoppelte seinen
Personalbestand damit innerhalb von fünf Jahren.
Was sind Lithografiesysteme?
Die Fotolithografie ist die zentrale Methode in der Halbleiter- und Mikrosystemtechnik und wird zur Herstellung von integrierten Schaltungen in
der Halbleiterindustrie benutzt und kommt damit in der Herstellung von Chips zur Anwendung. Dabei wird ultraviolettes Licht (UV) verwendet, um Milliarden kleiner Strukturen auf dünnen Siliziumscheiben zu erzeugen. Innerhalb des Prozesses der Lithografie wird eine Oberfläche mit einem Lichtempfindlichen Lack beschichtet und danach z.B. mit dem Foto einer Halbleiterstruktur belichtet. Anschließend kann man die belichteten oder die nicht-belichteten Stellen mit einer Säure entfernen und die darunter liegende Oberfläche bearbeiten. Diese Strukturen bilden dann eine integrierte Schaltung oder einen Chip. Der Bedarf nach immer leistungsfähigeren Mikrochips bedeutet, dass immer mehr Strukturen auf die Chips gepackt werden müssen, um diese schneller zu machen. Dafür wird eine Lithographiemethode genutzt, die mit extrem ultravioletten (EUV) Licht arbeitet, die EUV-Lithographie. EUV-Licht ist schwer zu erzeugen, weshalb es immer neuer Technologien bedarf. Eine entscheidende Technologie der Zukunft ist das High-NA-EUV, für das
ASML zwei Systeme entwickelt und ausgeliefert hat. Mit dem System NXE erzielte das Unternehmen bereits seit dem Jahr 2021 die meisten Umsätze und entwickelt dieses stetig weiter.
Taiwan und China sind die wichtigsten Märkte
Zu den
wichtigsten Regionen von ASML zählt vor allem der asiatische Raum. Im Jahr 2023 erwirtschaftete der niederländische Halbleiterausrüster rund acht Milliarden Euro in Taiwan durch den Auftraggeber
TSMC und sieben Milliarden Euro in China. Für das Jahr 2025 hat ASML seine Umsatzprognosen gesenkt und reagierte damit auf eine erneute Verschärfung des Handelsembargos der USA für Technologieexporte nach China. Dabei steht vor allem die Chipindustrie im Fokus, eingeschränkt werden sollen unter anderem Lieferungen für Speicherchips für Künstliche Intelligenz und Software für die Halbleiter-Produktion. ASML darf bereits jetzt seine neuesten Produkte nicht mehr China ausliefern. Trotzdem erwartet der Konzern durch die Exportbeschränkungen langfristig keine Einbußen und setzt auf die globale Nachfrage der Halbleiterindustrie. Aktuell investiert das Unternehmen in Deutschland. Am Standort in Berlin werden unter anderem Spiegelblöcke und Waferklemmen produziert, die in der Chipproduktion essentiell sind.
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