Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung nutzt Periodenprodukte, um die Blutung bei der wiederkehrenden Menstruation aufzufangen. Der
lag im Jahr 2023 bei rund 43,8 Milliarden Euro und wird in Zukunft weiter steigen. In Deutschland wurden im selben Jahr rund 770 Millionen Euro
. Der
lag hier bei 0,56 Kilogramm. Tampons sind in österreichischen Haushalten dabei die
. Neben den benötigten
wie Unterleibs-, Rücken- oder Kopfschmerzen zu bekämpfen.
Zum Wegwerfen oder Wiederverwenden: Arten von Periodenprodukten
Es gibt viele verschiedene Arten von Periodenprodukten. Welches für die jeweilige menstruierende Person das richtige ist, hängt zum einen mit der Dauer und Intensität der monatlichen Blutung zusammen. Zum anderen ist es den Frauen einer Umfrage zufolge besonders
wichtig, sich mit dem verwendeten Hilfsmittel sicher zu fühlen, etwa dass kein Blut auf die Kleidung gelangt, sowie die verwendeten Periodenprodukte unkompliziert wechseln und entsorgen zu können.
Wegwerfprodukte
Die bekanntesten und meistverwendeten Produkte in dem Bereich sind Tampons, Binden und Slipeinlagen. Bei
Slipeinlagen handelt es sich um dünne Einlagen, die in die Unterwäsche geklebt werden. Diese eignen sich am besten für Tage mit schwacher Blutung oder als zusätzlicher Schutz zum Tampon. Viele Menstruierende verwenden diese Art von Damenhygieneprodukten aber auch außerhalb ihrer Periode: mehr als 12,6 Millionen Frauen in Deutschland
verwendeten sie im Jahr 2021 sogar täglich.
Hygienebinden sind meist etwas größer, wobei sie sich in Dicke und Länge unterschieden, werden aber genau wie Slipeinlagen angewendet. Fünf Millionen deutsche Frauen
verwenden Binden mehrmals im Monat.
Tampons sind die beliebtesten der klassischen Periodenprodukte. Sie werden vaginal eingeführt und fangen das Blut auf, bevor es in die Unterwäsche gelangen kann. Je nach Blutungsintensität sind sie in verschiedenen Stärken erhältlich. Sie werden in der Regel aus Zellwolle, Viskose und Baumwolle hergestellt. Fast acht Millionen Frauen in Deutschland
verwenden mindestens mehrmals im Monat Tampons. Mittlerweile sind diese Produkte ebenfalls in Bio-Qualität, die auf Verpackungsmaterial aus Plastik verzichten oder auswaschbare und wiederzuverwendende Alternativen erhältlich. Zu den
beliebtesten Marken von Hygienebinden, Tampons und Slipeinlagen gehören o.b. (
Johnson & Johnson), Always (
Procter & Gamble), Carefree (
Johnson & Johnson) und Camelia (
Kimberly-Clark) sowie Handelsmarken.
Alternative Produkte
Neben den klassischen Periodenprodukten, die nicht nur hohe Kosten, sondern auch viel Müll verursachen, erfreuen sich alternative Produkte wie Schwämme, Periodenunterwäsche oder Menstruationstassen wachsender Beliebtheit bei den Verbraucher:innen. Bei
Menstruationsschwämmen handelt es sich um Stücke von Naturschwämmen, die ähnlich wie ein Tampon verwendet werden. Diese umweltfreundliche Alternative, die sich nach der Benutzung auswaschen und wiederverwenden lässt, bieten aktuell nur relativ wenige Anbieter an. Die
Periodenunterwäsche ist in Sachen Anwendung das einfachste Produkt. Diese Slips oder Shorts, die wie normale Unterwäsche aussehen, sind mit einer eingenähten saugfähigen Einlage ausgestattet, die das Blut (von etwa 3 bis 6 Tampons) auffängt und verschließt, sodass kein unangenehmes feuchtes Gefühl zurückbleibt. Nach der Anwendung empfiehlt es sich, die Unterwäsche kalt auszuwaschen und anschließend normal in der Waschmaschine zu waschen. Periodenunterwäsche gilt als sehr nachhaltig, ist jedoch in der Anschaffung vergleichsweise teuer. Die beliebteste unter den alternativen Periodenprodukten ist die
Menstruationstasse. Der kleine Becher aus Silikon oder Naturkautschuk wird wie ein Tampon eingeführt und fängt das Periodenblut auf. Durch ein entstehendes Vakuum verrutscht er dabei nicht. Nachdem das Menstruationsblut in der Toilette entsorgt ist, lässt sich der Cup einfach auswischen. Menstruationstassen haben eine Lebensdauer von bis zu zehn Jahren, was enorm viel Müll spart und werden mittlerweile von verschiedensten Anbietern hergestellt und vertrieben. Auch in Deutschland wären mittlerweile mehr als 40 Prozent der Frauen, die aktuell noch Wegwerfprodukte nutzen, bereit,
auf wiederverwendbare Produkte zurückzugreifen.
Kostenfaktor Periode
Menstruierende geben in ihrem Leben
mehrere Tausend Euro für Periodenprodukte aus. In Deutschland zahlt der Großteil der Frauen
bis zu 10 Euro jeden Monat für Hygieneprodukte. Hierzulande wurde die Mehrwertsteuer auf Periodenprodukte erst im Jahr 2020 auf sieben Prozent gesenkt – bis dahin fielen ganze 19 Prozent auf Tampons, Binden und Co. an. Weltweit gelten
verschiedene Steuersätze. In England und Irland sind die Produkte gänzlich steuerfrei zu erwerben. In Schottland stellen seit Mitte August 2022 alle städtischen Einrichtungen und Bildungsstätten per Gesetz kostenfreie Menstruationsprodukte zur Verfügung. Einige Universitäten in Deutschland bieten dies mittlerweile ebenfalls an. Rund 70 Prozent der Deutschen
befürworten die Einführung von kostenfreien Periodenprodukten etwa in Gemeindezentren oder Apotheken ebenfalls. Denn Periodenarmut, also die große finanzielle Belastung für Personen beim Kauf von Periodenprodukten, ist ein
Phänomen, das auch hierzulande auftritt. Besonders junge Verwender:innen greifen oft zu den billigsten Produkten oder versuchen gar, weniger zu verwenden, um möglichst lange damit auszukommen. Dies hat allerdings zur Folge, dass Mädchen und Frauen einen Wechsel der Periodenprodukte hinauszögern, was nicht nur zu einer mangelhaften Intimhygiene, sondern auch zu ernsthaften Erkrankungen wie dem Toxischen Schock Syndrom (TSS) führen kann. Die Verwendung nachhaltiger, wiederverwendbarer Produkte kann Periodenarmut ebenfalls entgegenwirken.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für
die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht
übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen
können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.
