Bedarf und Angebot an Pflegekräften in Deutschland bis 2049
Laut dem Statistischen Bundesamt könnte sich in Deutschland der Bedarf an Pflegekräften bis zum Jahr 2049 insgesamt auf rund 2,15 Millionen belaufen. Die Versorgungslücke im Pflegebereich insgesamt könnte sich bis zu diesem Jahr auf 280.000, bzw. 690.000 Pflegekräfte belaufen. Die Berechnungen des Statistischen Bundesamtes basieren dabei auf der Anzahl an Pflegekräften im Jahr 2019, welche sich auf rund 1,62 Millionen belief. Bei dem Trend-Angebot wurden die positiven Trends am Pflegearbeitsmarkt aus den 2010er-Jahren berücksichtigt, während die Status quo-Variante ausschließlich die Auswirkungen der demografischen Entwicklungen einbezieht.
Anzahl Pflegebedürftiger steigt
Auch für die Zukunft prognostiziert das Statistische Bundesamt eine weitere Zunahme von Pflegebedürftigkeit: bis zum Jahr 2055 erwarten die Experten einen Anstieg auf deutschlandweit rund 6,8 Millionen pflegebedürftige Menschen. Ursache hierfür ist vor allem die stetig wachsende Zahl älterer Menschen in Folge einer besser werdenden medizinischen Versorgung. Der überwiegende Teil der Pflegebedürftigen ist älter als 60 Jahre. Die Pflegequote steigt von rund 9,3 Prozent in der Altersgruppe der 70- bis 75-Jährigen auf rund 81,6 Prozent bei den über 90-Jährigen.
Pflege in Deutschland
Unter Pflege wird die Betreuung von Menschen, die sich nur noch eingeschränkt selbst versorgen können, verstanden. 1995 wurde die Pflegeversicherung als neuer eigenständiger Zweig der Sozialversicherung in Deutschland eingeführt. Es besteht eine umfassende Versicherungspflicht für alle gesetzlich und privat Versicherten. Das bedeutet, dass jeder, der gesetzlich krankenversichert ist, automatisch in der sozialen Pflegeversicherung versichert ist, und jeder privat Krankenversicherte muss eine private Pflegeversicherung abschließen. Zum 1. Januar 2017 sind im Rahmen des Zweiten Pflegestärkungsgesetzes (PSG II) die neuen Pflegegrade 1 bis 5 eingeführt worden, welche die bisherigen Pflegestufen 1 bis 3 ersetzen: je höher der Grad, desto mehr Versorgung brauchen die Betroffenen.