Mitglieder jüdischer Gemeinden in Deutschland bis 2023
Im Jahr 2023 registrierte der Zentralrat der Juden 90.478 Juden in den deutschen Gemeinden und Landesverbänden. Seit dem Jahr 2005 fallen die Mitgliedszahlen in den jüdischen Gemeinden kontinuierlich ab. Weltweit ist die jüdische Bevölkerung hingegen am wachsen.
Holocaust und Antisemitismus
Die Nationalsozialisten begingen während ihrer Herrschaftszeit von 1933 bis 1945 einen Völkermord an mehrere Millionen Menschen, darunter sechs Millionen Juden. Die durch staatlichen Antisemitismus vorangetriebene NS-Ideologie sah die Vernichtungen von allem "unwertem Leben" vor, ihr erklärtes Ziel war die vollkommene Auslöschung des jüdischen Volkes und anderer Minderheiten. Auch heute noch sind antisemitische Einstellungen und Vorurteile in Deutschland in Teilen der Gesellschaft vertreten. Vor dem Hintergrund des Großangriffs der Hamas auf Israel Anfang Oktober 2023 fürchten sich Juden in Deutschland vermehrt vor antisemitischen Vorfällen.
Weltreligionen in Deutschland
Das Judentum zählt zu den fünf großen Weltreligionen, in Deutschland zählt die jüdische Gemeinde jedoch zu einer Minderheit. Der christliche Glaube mit der katholischen und evangelischen Kirche ist unter den Religionsgemeinschaften in Deutschland am weitesten verbreitet. Außerdem bekennen sich rund 5,5 Millionen Menschen in Deutschland zum Islam. Judentum, Buddhismus und Hinduismus sind vereinzelt in der deutschen Bevölkerung vertreten. Die Mitgliederzahlen gehen in nahezu allen Religionen zurück. In der katholischen und evangelischen Konfession sind im Jahr 2022 zusammen über 900.000 Menschen aus der Kirche ausgetreten. Einzig der islamische Glaube kann durch die Migration wachsende Mitgliedzahlen in den Gemeinden vermelden.