Verstöße gegen den Pressekodex in Österreich bis 2023

Im Jahr 2023 behandelte der Österreichische Presserat insgesamt 407 Fälle. Damit ist die Anzahl wieder rückläufig, nachdem sie im Vorjahr so stark angestiegen war. Gegen den Ehrencodex für die österreichische Presse wurden 2023 insgesamt 20 Verstöße festgestellt.

Verstöße gegen den Pressekodex

Die meisten Verstöße gegen den Pressekodex - insgesamt neun - betrafen die Kronen Zeitung. Österreichs auflagenstärkste Tageszeitung erkennt den Ehrenkodex für die österreichische Presse gar nicht erst an und wird vom Presserat immer wieder gerügt. Verstöße können Persönlichkeitsverletzungen oder das Gebot, Werbung von eigenen Inhalten abzugrenzen, betreffen. Beispielsweise wurden während der Corona-Pandemie immer wieder Falschnachrichten oder Verschwörungsmythen verbreitet, was gegen das Gebot einer gewissenhaften und korrekten Recherche und Wiedergabe von Nachrichten verstößt.

Was ist der Österreichische Presserat?

Der Österreichische Presserat ist ein Organ der freiwilligen Selbstkontrolle von Printmedien in Österreich und wurde im Jahr 2010 wieder gegründet, nachdem seine Vorgängerorganisation von 1961 bis 2002 bestanden hatte. Laut Eigenaussage fasst er die redaktionelle Qualitätssicherung sowie die Gewährleistung von Pressefreiheit als seine Aufgaben. Als Richtlinie für ethisch verantwortungsvollen Journalismus erstellt der Presserat den Ehrenkodex für die österreichische Presse. Sein Ziel ist es, auf Missstände im Pressebereich hinzuweisen und diesen entgegenzuwirken. Die Beschwerdeverfahren sind ein Mittel zu diesem Zweck.